Am Montag versammelten sich niedergelassene Ärztinnen und Ärzte zu Protesten gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung.
Arztproteste gegen GesundheitspolitikPatientenschützer: Praxisschließungen treffen in erster Linie Arme und Kranke

Ein Schild mit der Aufschrift 'Heute keine Sprechstunde' hängt im Fenster einer Arztpraxis vor einer Jalousie. (Symbolbild)
Copyright: dpa
Die Schließung von Arztpraxen am Montag aus Protest gegen die Gesundheitspolitik hat auch Kritik hervorgerufen. „Jede Berufsgruppe kann für bessere Bezahlung kämpfen. Doch Praxisschließungen treffen in erster Linie kranke und schwache Menschen“, sagte Patientenschützer Eugen Brysch am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Hingegen bleiben Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die Krankenkassen nach seiner Einschätzung von den Aktionen der Kassenärzte unberührt.
Das macht deutlich, dass Patienten im Gesundheitssystem nicht mal den Status eines Kunden in der Wirtschaft haben.
„Für andere Freiberufler wäre es undenkbar, sich gegen ihre Kunden zu stellen. Das macht deutlich, dass Patienten im Gesundheitssystem nicht mal den Status eines Kunden in der Wirtschaft haben“, kritisierte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz in Dortmund.
Tausende Haus- und Fachärzte bundesweit wollten an diesem Montag aus Protest ihre Praxen nicht öffnen. Der Verband der Praxisärzte, der Virchowbund, hatte zu der Aktion aufgerufen, weitere knapp 20 Ärzteverbände sowie die Kassenärztlichen Vereinigungen schlossen sich an. Den Verbänden zufolge zwingt die Politik die niedergelassenen Mediziner seit Jahren zu „schmerzhaften Sparmaßnahmen“. Hinzu kämen Fachkräftemangel, Inflation, hohe Energiekosten und enorme Bürokratieaufwand, die die Praxen zusätzlich stark unter Druck setzten.
In NRW hatte die KV Nordrhein darauf hingewiesen, dass andere Praxen vertretungsweise die Versorgung vor Ort übernehmen wollten. Wie viele Praxen aus Protest an dem Brückentag geschlossen blieben, sei nicht bekannt, hieß es dort zunächst am Montag. Das werde nicht erfasst. (dpa)
Angesichts des bundesweiten Protests von Hausärzten gegen die Gesundheitspolitik hat auch der rheinland-pfälzische Hausärzteverband Verbesserungen angemahnt. „Wir brauchen finanzielle, personelle und strukturelle Verbesserungen“, sagte Heidi Weber, zweite Vorsitzende des Verbandes, am Montag in Bitburg, wo sie selbst eine hausärztliche Praxis hat.
Tausende Haus- und Fachärzte bundesweit wollten an diesem Montag aus Protest ihre Praxen nicht öffnen. Der Verband der Praxisärzte, der Virchowbund, hatte zu der Aktion aufgerufen, weitere knapp 20 Ärzteverbände sowie die Kassenärztlichen Vereinigungen schlossen sich an.
Den Verbänden zufolge zwingt die Politik die niedergelassenen Mediziner seit Jahren zu „schmerzhaften Sparmaßnahmen“. Hinzu kämen Fachkräftemangel, Inflation, hohe Energiekosten und enorme Bürokratieaufwand, die die Praxen zusätzlich stark unter Druck setzten. Auch Weber betonte, es fehle an Ärzten sowie an medizinischen Fachangestellten. „Und wir brauchen dringend einen Abbau unseres Bürokratie-Wahnsinns.“ (dpa)