5200 Schüler infiziertGebauer zieht positive Bilanz zur Corona-Lage an NRW-Schulen

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Gebauer NRW

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP)

Düsseldorf – NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer hat eine positive Bilanz zur Corona-Lage an den Schulen in NRW gezogen. „Der Präsenzunterricht funktioniert trotz der erschwerten Bedingungen“, sagte die FDP-Politikerin am Montag vor Journalisten in Düsseldorf. Von den rund 2,5 Millionen Schülern in NRW seien zum Stichtag 19. November 5203 aktuell mit dem Coronavirus infiziert.

Unter den etwa 200.000 Lehrern gebe es derzeit 721 Infektionsfälle. Weil sie Kontakt zu Covid-Erkrankten hatten, würden sich 72.711 Schüler und 4231 Lehrer vorsichtshalber in Quarantäne befinden, hieß es. Aktuell sind 13 Schulen komplett geschlossen, in der Vorwoche seien es sechs mehr gewesen, so Gebauer. Trotz Pandemie könnten 95,4 Prozent aller Schüler weiter im Präsenzunterricht lernen.

Schnelltest nach fünf Tagen Quarantäne

Die Schulministerin begrüßte eine neue Teststrategie, die am Mittwoch bei dem Gespräch der Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beraten werden soll. Der Plan: Sollte ein Schüler an Corona erkranken, so müssen Mitschüler der Klasse und die jeweiligen Lehrkräfte nur noch für fünf Tage in Quarantäne gehen – bislang dauerte die Isolierung 14 Tage. Am fünften Tag soll es dann einen Schnelltest für alle Betroffenen geben. Fällt der negativ aus, können Schüler und Lehrer zurück in den Unterricht. Die geplante Verkürzung der Quarantänezeit auf fünf Tage sei „begrüßenswert“, sagte Gebauer.

Für die Schüler, die in den früher beginnenden Weihnachtsferien in NRW nicht zu Hause beaufsichtigt werden können, soll es am 21. und 22. Dezember eine Notbetreuung in den Schulen geben. Diese werde für Jungen und Mädchen von der 1. bis zur 6. Klasse angeboten, sofern die Eltern das zuvor beantragen, sagte Gebauer.

Unterrichtsbeginn könnte verschoben werden

Die FDP-Politikerin aus Köln betonte, der Präsenzunterricht bleibe auch in der Pandemie die „erste Wahl“. Diese Auffassung werde auch von den Amtskollegen in den anderen Bundesländern geteilt, betonte die Schulministerin. Je nach Infektionsgeschehen könne ein Wechselunterricht für einzelne Schulen aber geboten sein. Die Entscheidung müsse nach der Lage vor Ort „schulscharf“ getroffen werden. Gebauer kündigte zudem an, dass der Zeitkorridor für einen gestaffelten Unterrichtsbeginn am Morgen erweitert werden soll. Bisher ist der Schulbeginn in Nordrhein-Westfalen zwischen 7.30 und 8.30 Uhr möglich.

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Die SPD im Düsseldorfer Landtag forderte die Landesregierung unterdessen auf, auf die Corona-Lage an den Kitas zu reagieren. Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD, rief Familienminister Joachim Stamp (FDP) dazu auf, Kindern in Quarantäne die Kita-Gebühren zu erlassen. Ein entsprechender Eilantrag soll am Mittwoch im Landtag beraten werden. Das Familienministerium wies die Forderung zurück.

Gespräche über Kontaktbeschränkungen an Weihnachten

In NRW werde die Entscheidung über die Elternbeiträge auf kommunaler Ebene getroffen, hieß es. Aktuell gebe es keine Überlegungen, dies anders zu regeln.

Bei den Abstimmungen zwischen den Ländern über eine gemeinsame Linie vor dem Corona-Gipfel mit der Bundeskanzlerin zeichnete sich am Montagabend eine Verlängerung der Schließungen in Gastronomie, Kultur- und Freizeitbereich um mindestens drei Wochen bis zum 20. Dezember ab. Im Gespräch waren zudem schärfere Kontaktbeschränkungen für private Treffen auch an Weihnachten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, die zweite Welle sei zwar gebrochen, das Niveau sei aber weiter zu hoch. Das Virus zwinge dazu, auf einige Freiheiten eine Zeit lang zu verzichten, um Freiheit und Gesundheit insgesamt zu erhalten und zurückzugewinnen.

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