„Eine Kanzlerkandidatur ist nicht realistisch“Gauland zweifelt an Weidels AfD-Kanzlerplänen

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Der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland. (Archivbild)

Der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland. (Archivbild)

Die guten Umfragewerte seiner Partei sei nicht in erster Linie Verdienst der AfD, sondern sei den Fehlern der anderen Parteien zu danken.

Der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland steht dem Plan seiner Partei, einen Kanzlerkandidaten aufzustellen, skeptisch gegenüber. „Eine Kanzlerkandidatur ist nicht realistisch“, sagte der AfD-Politiker der Zeitung „Die Zeit“ (Donnerstag). Die guten Umfragewerte seiner Partei seien mit Vorsicht zu genießen und die Zustimmung in der Bevölkerung nicht in erster Linie Verdienst der AfD. „Sie verdankt sich den Fehlern der anderen“, sagte Gauland.

Derzeit liegt die AfD in Umfragen bei 18 bis 20 Prozent. Die nächste Bundestagswahl findet regulär im Spätsommer oder Herbst 2025 statt. Bisher hatte die AfD auf die Nominierung eines Kanzlerkandidaten verzichtet. In einem Interview bei RTL/ntv hatte Alice Weidel, die gemeinsam mit ihrem Co-Chef Tino Chrupalla die AfD führt, kürzlich auf Nachfrage gesagt, dass ihre Partei bei der kommenden Bundestagswahl erstmals einen Kanzlerkandidaten aufstellen wolle.

Weidel weist Gaulands Kritik zurück: „Müssen Führungsanspruch formulieren“

Die Co-Parteivorsitzende wies Gaulands Kritik zurück. „Ich sehe es so, dass wir in einer Situation, in der wir die Kanzlerpartei in den Umfragen überholt haben, einen Führungsanspruch formulieren müssen. Die Wähler erwarten von uns, dass wir Verantwortung übernehmen“, sagte Weidel der „Bild“-Zeitung.

Gauland zweifelt außerdem an einer Regierungsbeteiligung der AfD im Bund. Dafür müsse der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz die Brandmauer nach rechts einreißen, was er nicht tun werde, sagte Gauland. Normalerweise benennen nur Parteien mit realistischer Chance auf das Amt des Regierungschefs einen Kanzlerkandidaten. Die anderen Bundestagsparteien lehnen eine Zusammenarbeit mit der AfD ab. (dpa)

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