SchweigeminuteBundesrat gedenkt der im Nationalsozialismus ermordeten Roma, Sinti und Jenischen

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Der Bundesrat am Morgen. Der Bundesrat gedenkt heute der Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Sinti, Roma und Jenischen. Auf der Tagesordnung der letzten Sitzung des Jahres stehen des Weiteren abschließende Beratungen über Bundesgesetze wie unter anderem zum Nachtragshaushalt 2023.

Der Bundesrat gedenkt heute der Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Sinti, Roma und Jenischen.

Mehr als 25.000 deutsche und österreichische Sinti und Roma wurden von Nazis ermordet. Der Bundesrat blickt aber auch auf die Gegenwart.

Der Bundesrat hat am Freitag mit einer Schweigeminute der von den Nationalsozialisten ermordeten Roma, Sinti und Jenischen gedacht. In Europa seien mehrere hunderttausend Sinti und Roma Opfer der rassistischen Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten geworden, sagte Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig (SPD).

Mehr als 25.000 der insgesamt 40.000 deutschen und österreichischen Sinti und Roma seien ermordet worden. „Vorurteile gegen Sinti und Roma gibt es heute noch. Wenig Wissen über die Gruppe der Jenischen gehört dazu“, sagte die Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns.

Nach dem Krieg hätten nach Deutschland zurückgekehrte Sinti, Roma und Jenische dieselben Vorurteile wie früher erlebt. „Sie wurden gedemütigt und abgewiesen“, sagte Schwesig. Für ihre eigenständigen Traditionen und Bedürfnisse sei kein Platz gewesen - „weder in der damaligen DDR noch in der damaligen Bundesrepublik“.

Schwesig betonte, ein Gedenken der Opfer sei nicht nur ein Blick zurück. „Ein würdiges Gedenken an das Leid der früheren Generation ist die Grundlage für ein gutes, gleichberechtigtes Zusammenleben auch heute.“ Dazu gehöre auch die Bereitschaft, sich mit der Geschichte der Sinti, Roma und Jenischen auseinanderzusetzen und ihre Besonderheiten zu respektieren. „Denn sie gehören zu Deutschland.“ (dpa)

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