Gastbeitrag von Laschet und SpahnDas Land braucht einen Impf-Ruck

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CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet und Gesundheitsminister Jens Spahn

Deutschland, Frühling 2020: Das Coronavirus zwingt uns, die Freiheit schmerzhaft einzuschränken. Schulen schließen, Großeltern können ihre Enkel nicht sehen, Geburtstage werden nicht gefeiert. Wir haben damit Leben gerettet. Doch der Preis war hoch.

Deutschland, heute: Wir haben dem Virus viel von seinem Schrecken genommen. Denn wir haben alle Chancen und Mittel, um uns zu wehren. Die einfache Formel: Impfen ebnet den Weg zurück in die Freiheit. Das Impfangebot an alle steht, bis heute haben sich fast zwei von drei Bürgerinnen und Bürgern für ihre Impfung entschieden und so einen entscheidenden Beitrag geleistet, sich selbst und andere zu schützen.

Doch das Impftempo nimmt ab. Manche hatten vielleicht noch keine Gelegenheit, sich um einen Impftermin zu bemühen. Andere haben wir noch nicht erreichen können mit unserem Angebot. Und einige wenige haben einfach große Sorgen. Dabei ist völlig eindeutig: Die Impfung ist Ergebnis wissenschaftlicher Spitzenleistung, sie ist sicher und geprüft, mit BioNTech ist sie sogar Made in Germany. Die Corona-Schutzimpfung hat bis heute Hunderttausende Menschenleben gerettet und viele mehr vor schweren Verläufen geschützt. Die Expertinnen und Experten sagen deutlich: Die aktuelle Impfquote reicht noch nicht. Weil wir dem Virus noch zu viel Freiheit lassen. Jetzt ist die Zeit, sich impfen zu lassen.

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Die Monate September und Oktober sind die Monate der Entscheidung. Wir müssen gemeinsam die Impfquote erhöhen, bevor Herbst und Winter kommen. Wir haben es alle in der Hand. Gerade die, die sich noch nicht impfen lassen können, allen voran Kinder unter 12 Jahren, schützt eine möglichst hohe Impfquote. Niemand impft für sich allein. Deshalb sollten wir noch einmal alle Kräfte bündeln und unserem Land einen Impf-Ruck geben. In den Bundesländern und Kommunen, in den Unternehmen und Vereinen, bei Kirchen und Moscheen, existieren bereits so viele kreative und niedrigschwellige Angebote. Wir brauchen noch mehr davon und wir brauchen mehr Aufmerksamkeit.

Hoffentlich die letzten Meter in der Pandemie

Wir gehen die hoffentlich letzten Meter der Pandemie. Jeder Schritt wird mühsamer, wir müssen um jede Impfung ringen, 100.000 Erstimpfungen an einem Tag sind kaum erreichbare Größen geworden. Die Aktionswoche #HierWirdGeimpft von Bund und Ländern sollte deshalb der Startschuss für ein noch breiteres gesellschaftliches Engagement beim Impfen sein. Wir brauchen die direkte Ansprache vor Ort, die einfache Gelegenheit. Und wir brauchen größtmögliche Sichtbarkeit. Das lässt sich aus Berlin und den Hauptstädten heraus unterstützen, aber nicht organisieren. Wir brauchen das Engagement in der Fläche, die Kreativität und den Teamgeist der Menschen in unserem Land.

Diese Pandemie haben wir uns nicht ausgesucht. Was wir uns aber aussuchen können, ist der individuelle Beitrag, den wir leisten, um diese Pandemie zu überwinden. So sichern wir Impfung für Impfung unsere Freiheit ab. Ein kleiner Pieks für uns, ein großer Unterschied für unser Land.

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