Kommentar zur 3G-RegelNRW setzt alles auf Rückkehr zum Alltag

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Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU)

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat die Corona-Politik in NRW neu ausgerichtet. Angesichts der hohen Impfquote und der geringen Auslastung des Gesundheitssystems sollen auch steigende Ansteckungszahlen nicht länger zu konkreten Beschränkungen führen. Der bange Blick auf die Inzidenzahlen gehört somit der Vergangenheit an. Nur wenige Auflagen, wie die Maskenpflicht in Innenräumen und die Einhaltung von Hygieneregeln und Mindestabständen, bleiben bestehen.

Das Ende des „Inzidenz-Regimes“ wird viele Menschen aufatmen lassen. Bislang hing die Planung von Feiern und Familienfesten bei regionalen Ausbrüchen oft am seidenen Faden. Damit ist jetzt Schluss. Das öffentliche Leben kann wieder weitgehend ohne Einschränkungen stattfinden. Der Restaurantbesuch wird weiter möglich sein, selbst wenn es wegen der Delta-Variante zu 600er-Inzidenzen kommen sollte.

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Dabei hatte die NRW-Landesregierung, angeführt von CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet, noch vor einigen Monaten angekündigt, den Inzidenzwert durch eine neue Kennziffer ersetzten zu wollen, bei der auch die Impfquote und die Auslastung des Gesundheitssystems berücksichtigt werden sollte. Doch aus dem Plan, eine neue Formel zu entwickeln, wurde nichts mehr. Die Einführung eines neuen Richtwerts war in der beginnenden heißen Phase des Bundestagswahlkampfs offenbar nicht mehr opportun. Ein Signal, das für Laschet zum Problem werden könnte: Wenn nicht die Vernunft, sondern der Zeitgeist die Weichen für die künftige Corona-Politik stellt, geht die Akzeptanz für die harten Schritte der Vergangenheit verloren.

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