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Lockerungs-Debatte am Mittwoch?Virologe Streeck will Gleichstellung von Ungeimpften

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Streeck Porträt

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck (Archivbild)

Berlin/München – Der Bonner Virologe Hendrik Streeck plädiert im Kampf gegen Corona für die Abschaffung von Unterschieden zwischen Geimpften und Ungeimpften. „Wir müssen vorsichtig zur Normalität zurück. Da darf es aus meiner Sicht keinen Unterschied zwischen Geimpften und Ungeimpften mehr geben“, sagte er dem „Münchner Merkur“ (Freitag).

„Doppelt Geimpfte übertragen das Virus wie Ungeimpfte. Das ändert sich mit der Boosterung ein wenig, aber gesichert nur für ein paar Monate. Daher muss man sich generell die Frage stellen, ob man an den G-Regeln festhalten will“, sagte Streeck.

Hendrik Streeck will Abschaffung der Maskenpflicht bis Sommer

Für den Sommer hält er eine Abschaffung von Corona-Maßnahmen wie der Maskenpflicht für wünschenswert. „Ich plädiere für einen Sommer-Modus und für einen Winter-Modus. Im Sommer könnten wir daher auf Maßnahmen verzichten, im Herbst und Winter wiederum müssten Maßnahmen sein. Ich vergleiche das gerne mit Sommer- und Winterreifen-Modus.“

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Streeck betonte, auch eine überstandene Corona-Infektion schütze danach eine Zeitlang gut gegen das Virus: „Ich sag es mal so: 26 europäische Länder sehen den Genesenenstatus bei mindestens 6 Monaten. Ich glaube nicht, dass sich die Wissenschaftler aller dieser Länder irren. Ich plädiere dafür, Genesene und Geimpfte gleichzusetzen.“ Er selbst gehe allerdings „lieber mit einer Dreifach-Impfung in eine Infektion“, betonte er.

Bund- und Länderkonferenz am Mittwoch

Am kommenden Mittwoch treffen erneut Bund und Länder zusammen, um über weitere Maßnahmen in der Corona-Pandemie zu sprechen. Auch Karl Lauterbach zeigte sich am Donnerstag offen für eine Debatte. Der Bundesgesundheitsminister stellte klar, dass es Raum geben müsse, um auch über Lockerungen in der Omikron-Welle zu sprechen. Lauterbach warnte aber auch deutlich vor zu vielen Lockerungen: Die Omikron-Welle sei noch nicht geschafft.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich angesichts der Entwicklung der Omikron-Welle offen für eine Debatte über Lockerungen der Corona-Maßnahmen: „Die wissenschaftlichen Prognosen zeigen uns, dass der Höhepunkt der Welle in Sicht ist“, sagte Scholz am Freitag in einer Ansprache vor dem Bundesrat. „Das erlaubt uns, beim Bund-Länder Treffen in der nächsten Woche einen ersten Öffnungsschritt und dann weitere für das Frühjahr in den Blick zu nehmen.“ (mab/dpa)