Die kaum genutzte Hamburger Wohnung von Ex-Kanzler Scholz wird rund um die Uhr bewacht. Die Kosten in Millionenhöhe sorgt für Kritik.
„Nicht hinnehmbar“Dauerbewachung für ungenutzte Scholz-Wohnung in Hamburg kostet Millionen

Ein Polizeicontainer vor einem städtischen Wohnhaus. Die Bewachung der Hamburger Wohnung von Olaf Scholz kostet jährlich Millionen. (Symbolbild)
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Obwohl Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz seinen Lebensmittelpunkt seit Jahren in Potsdam hat, wird seine Wohnung in Hamburg-Altona weiterhin rund um die Uhr von der Polizei bewacht. Diese Sicherheitsmaßnahme für die weitgehend ungenutzte Immobilie verursacht jährliche Kosten, die sich auf bis zu zwei Millionen Euro belaufen.
Allein im Jahr 2024 fielen für die Bewachung 28.256 Einsatzstunden an, im Vorjahr waren es 29.064. Für das erste Halbjahr 2025 sind bereits 14.008 Stunden dokumentiert. Die finanzielle Last dafür trägt die Stadt Hamburg, da sich der Bund seit 2022 nicht mehr an den Kosten beteiligt. Das berichtet „n-tv“.
Kritik vom Hamburger Verband und der Deutschen Polizeigewerkschaft
Kritik an diesem Vorgehen kommt vom Bund der Steuerzahler. Sascha Mummenhoff vom Hamburger Verband wird vom NDR zitiert: „Während viele Hamburgerinnen und Hamburger monatelang nach einer bezahlbaren Wohnung suchen, wird eine kaum genutzte Wohnung in Altona rund um die Uhr von der Polizei bewacht. Olaf Scholz’ Hamburger Zweitwohnsitz steht sinnbildlich für ein größeres Problem: fehlende Transparenz und mangelnde Verhältnismäßigkeit im Umgang mit öffentlichem Geld.“
Auch die Deutsche Polizeigewerkschaft äußert Unmut. Der Hamburger Landesvorsitzende Thomas Jungfer bezeichnete den Aufwand als „nicht hinnehmbar“ für eine Wohnung, die die meiste Zeit leer stehe. Er fordert: „Die Kosten für die Überwachung müssen dem Bund in Rechnung gestellt werden.“
Eine Anfrage an das Büro von Olaf Scholz ergab laut dem Bericht, dass die Wohnung regelmäßig genutzt werde. Eine Antwort auf die Frage, ob der Ex-Kanzler die Wohnung aufgeben wird, blieb jedoch aus. (red)