Empfehlung der EUDeutschland befürwortet das Einfrieren von EU-Fördermitteln an Ungarn

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12.12.2022, Belgien, Brüssel: Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) (l) spricht mit einem Mitglied der Delegation während eines Treffens der EU-Außenminister im Gebäude des Europäischen Rates in Brüssel.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) (l) spricht mit einem Mitglied der Delegation während eines Treffens der EU-Außenminister im Gebäude des Europäischen Rates in Brüssel.

Annalena Baerbock gab am Montag, 12. Dezember, an, dass die deutsche Bundesregierung für den Vorschlag der EU stimmen wird.

Deutschland ist nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock für das Einfrieren von EU-Milliardenzahlungen an Ungarn. Als Bundesrepublik unterstütze man „die sehr guten Vorschläge der EU-Kommission“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag, 12. Dezember, am Rande eines Treffens mit Kolleginnen und Kollegen der anderen EU-Mitgliedstaaten in Brüssel.

„Hier geht es um unsere Werte, um unsere Rechtsstaatlichkeit als Europäische Union im Ganzen.“ Die EU-Kommission hatte kurz zuvor eine Empfehlung erneuert, nach der für Ungarn vorgesehene EU-Fördermittel in Höhe von rund 7,5 Milliarden Euro eingefroren werden sollten, bis die rechtsnationale Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban Versprechen zur Wahrung der Rechtsstaatlichkeit komplett umgesetzt hat.

EU will 7,5 Milliarden Euro einfrieren, bis Ungarn Versprechen umgesetzt hat

Über den Vorschlag sollen nun die anderen EU-Mitgliedstaaten abstimmen. Notwendig zur Annahme wäre eine qualifizierte Mehrheit - das heißt, mindestens 15 der 27 EU-Staaten müssten zustimmen und zusammen mindestens 65 Prozent der Gesamtbevölkerung der EU ausmachen. Man finde die Vorschläge vor allen Dingen auf Grundlage der rechtlichen Bestimmungen sehr durchdacht, sagte Baerbock am Montag in Brüssel.

Dies sei „das A und O“. Mit Spannung werden die weiteren Entwicklungen vor allem deswegen erwartet, weil Ungarn erhebliche Mittel in der Hand hält, um Druck auf die EU auszuüben. So könnte die Regierung in Budapest beispielsweise alle Entscheidungen blockieren, für die in der EU Einstimmigkeit erforderlich ist. Das gilt zum Beispiel für Sanktionen gegen Russland oder Beschlüsse zur internationalen Mindeststeuer. (dpa)

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