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Internationaler Tag gegen weibliche GenitalverstümmelungRund 17.000 Mädchen sind in Deutschland gefährdet

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PRODUKTION - 24.01.2024, Hamburg: Edell Otieno-Okoth, Expertin bei Plan International, aufgenommen vor einem Interview anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung (06.02.). (zu dpa "Expertin: «Ich wünsche mir, dass kein Mädchen mehr beschnitten wird») Foto: Georg Wendt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Edell Otieno-Okoth, Expertin bei Plan International, aufgenommen vor einem Interview anlässlich des Internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung. (Archivbild)

Am 06. Februar ist der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung. Die Fälle, auch in Deutschland, nehmen weiter zu.

Mit der globalen Migration verbreitet sich die grausame Tradition der Genitalverstümmelung an Mädchen und Frauen zunehmend auch in Europa. Auch in Deutschland leben nach Angaben der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes mittlerweile mehr als 100.000 Mädchen und Frauen, deren Genitalien beschnitten wurden, mehr als 17.000 Mädchen in Deutschland seien derzeit potenziell gefährdet.

„Wir wollen daher die Aufklärung über weibliche Genitalverstümmelung gemeinsam mit Partnerorganisationen vorantreiben“, sagt Edell Otieno-Okoth, Expertin bei der Kinderrechtsorganisation Plan International, zum Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar.

Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung

Rund 50 Beratungs- und Anlaufstellen in den einzelnen Bundesländern bieten Unterstützung für betroffene Familien. Ebenso wichtig sei es, Fachkräfte aus dem Gesundheits- und Sozialbereich – wie beispielsweise Hebammen, Kinderärztinnen oder Sozialarbeiterinnen – zu informieren und sie für den Umgang mit Gefährdeten und Betroffenen zu sensibilisieren. „Das Thema weibliche Genitalverstümmelung muss darum schon in der Ausbildung aller Fachkräfte im Gesundheits- und Sozialbereich auf den Lehrplan“, forderte die Expertin.

Seit 20 Jahren setzt sich Plan International in mehreren Ländern Afrikas gegen weibliche Genitalverstümmelung ein, unter anderem in Ägypten, Äthiopien, Burkina Faso, Guinea, Guinea-Bissau, Mali und Sierra Leone. Ein Handbuch für Betroffene bietet Hilfe auch auf Englisch, Französisch und Arabisch. (dpa)