Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

EU-ParlamentImmunität von AfD-Politiker Bystron aufgehoben

Lesezeit 2 Minuten
Petr Bystron (AfD, M), Mitglied des Europäischen Parlaments, hört 2024 der Rede von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen während einer Plenarsitzung des Europäischen Parlaments zu.

Petr Bystron (AfD, M), Mitglied des Europäischen Parlaments, hört 2024 der Rede von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen während einer Plenarsitzung des Europäischen Parlaments zu. (Archivbild)

Gegen den AfD-Politiker Petr Bystron laufen Ermittlungen wegen Geldwäsche, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung. 

Eine Mehrheit des Europaparlaments hat sich in Straßburg für die Aufhebung der Immunität des AfD-Politikers Petr Bystron ausgesprochen. Die Ermittlungen gegen den Abgeordneten wegen des Verdachts der Geldwäsche und Bestechlichkeit können nun fortgesetzt werden.

Der Parlamentarier wird beschuldigt, vom Betreiber des prorussischen Portals „Voice of Europe“ Geld erhalten zu haben. Dafür soll er in seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter in Berlin im Sinne Russlands agiert haben. Darüber hinaus wird Bystron Steuerhinterziehung „in mindestens fünf Fällen“ und Betrug „in mindestens sechs Fällen“ vorgeworfen, wie aus einem Bericht des Rechtsausschusses des EU-Parlaments hervorgeht.

Petr Bystron: EU-Parlament hebt Immunität von AfD-Politiker auf

Bystron selbst weist die Vorwürfe gegen ihn vehement zurück und bezeichnet das Verfahren als politisch motiviert. „Voice of Europe“ steht im Verdacht, Geld an europäische Politiker gezahlt und prorussische Propaganda verbreitet zu haben. Vor rund einem Jahr wurde für die Plattform ein Sendeverbot in der EU beschlossen.

Der Bundestag hatte Bystrons Immunität bereits vergangenes Jahr aufgehoben. In der Folge wurden mehrere Durchsuchungsaktionen durchgeführt. Als sich der Justizausschuss des Europaparlaments vor zwei Wochen für die Aufhebung der Immunität Bystrons ausgesprochen hatte, sagte der 52-Jährige auf Anfrage, dass es nach 21 Hausdurchsuchungen noch keine Beweise gegen ihn gebe.

„Ich bin gespannt darauf, welche Erkenntnisse die Vernehmung meiner dementen Mutter und die Durchsuchung ihres Altersheimzimmers gebracht haben“, teilte er damals auf Anfrage mit. Bis zum rechtskräftigen Ende des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung.

Nach dem Wechsel des AfD-Politikers ins Europäische Parlament mussten die Ermittler eine Zwangspause einlegen. Mit dem neuen Mandat als EU-Abgeordneter hatte Bystron, der bei der Europawahl auf Listenplatz zwei der AfD angetreten war, wieder parlamentarische Immunität.

Petr Bystron (AfD) nimmt an Beratungen mit den AfD-Europa-Abgeordneten nach der Europawahl 2024 teil. (Archivbild)

Petr Bystron (AfD) nimmt an Beratungen mit den AfD-Europa-Abgeordneten nach der Europawahl 2024 teil. (Archivbild)

Vor der Ermittlungspause hatten bayerische Ermittler unter anderem Bystrons Abgeordnetenbüro im Bundestag durchsucht. Auch seine Wohnadresse war Ziel der Ermittler.

Anfang April hatte das Europaparlament bereits hinsichtlich anderer Vorwürfe Ermittlungen gegen Bystron gestattet. Hintergrund ist ein mutmaßlich strafrechtlich relevanter Beitrag auf einem sozialen Netzwerk. (rnd/dpa)