Gas-GeschäfteSchröders Mitarbeiter kündigen wohl wegen Nähe zu Putin

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Schröder Putin Mai 2018

Altkanzler Gerhard Schröder (r.) trifft den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Mai 2018. (Archivbild)

Berlin – Der Druck nimmt zu: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Gerhard Schröder sollen gekündigt und sich vom Altkanzler distanziert haben. Offenbar weil dieser an der Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin festhält, berichtet „The Pioneer“ am Dienstagmorgen.

Trotz des Kriegs in der Ukraine, hat Schröder sich bislang nicht von seinen russischen Geschäftsbeziehungen losgesagt – als Lobbyist ist er Teil des riesigen, russischen Öl- und Erdgas-Imperiums. Von Schröder oder seinem Büro war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Gerhard Schröder: Gazprom-Geschäfte bringen Altkanzler in Erklärungsnot

Laut Medienberichten kündigen vier Mitarbeiter Schröders, darunter auch Büroleiter Albrecht Funk. Die Ausgaben von Schröder für sein Personal beliefen sich in 2021 auf 407.000 Euro, das ging aus einer Anfrage der Linksfraktion hervor.

Die FDP hatte daraufhin Schröder aufgerufen, auf das Team und sein Büro zu verzichten: „Es wäre hilfreich, wenn jemand aus der SPD ihn auffordern würde, freiwillig auf seine staatliche Bürofinanzierung zu verzichten“, sagte die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Zumindest sein bislang für ihn arbeitendes Team hat sich nun offenbar selbst abgewandt.

Altkanzler Schröder hält an Beziehungen zu Russland fest

Zwar distanzierte sich Schröder in einem Statement im Karrierenetzwerk LinkedIn von einem militärischen Einsatz Russlands, er sprach jedoch auch davon, dass viele Fehler auf beiden Seiten gemacht wurden – was ihm Kritik einbrachte.

Schröders Beziehungen nach Russland reichen weit: Er ist Vorsitzender des Aufsichtsrats beim russischen Öl-Riesen Rosneft, ist aktiv für die Erdgas-Pipeline Nord Stream 1 und sollte auch in den Aufsichtsrat beim russischen Konzern Gazprom wechseln.

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Angesichts des Kriegs in der Ukraine gerät der Altkanzler zunehmend unter Druck. So forderte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil Schröder auf, härtere Konsequenzen zu ziehen, sich von Putin zu verabschieden und die Geschäfte mit den russischen Firmen zu beenden. „Zu recht hat er den völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine verurteilt. Aber: Dieser Krieg geht einzig und allein von Putin aus“, so Klingbeil bei Facebook am Samstag. Auch andere Parteimitglieder wie etwa Karl Lauterbach distanzierten sich von Gerhard Schröder und dessen Verhalten angesichts des Kriegs in der Ukraine. (mit dpa)

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