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Hinrichtung in SyrienIsis-Opfer überlebt Kreuzigung

Lesezeit 3 Minuten

Ein Bild, das die Isis selbst veröffentlicht hat. Es zeigt offenbar die Massenexekution von Regierungssoldaten im irakischen Tikrit.

Bagdad – Isis-Extremisten haben in Syrien nach Angaben von Menschenrechtlern acht Menschen getötet und gekreuzigt. In Deir Hafer im Osten der Provinz Aleppo habe Isis am Samstag acht rivalisierende Aufständische hingerichtet, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag. Die Männer seien anschließend auf dem zentralen Platz des Dorfes ans Kreuz geschlagen worden und sollten dort drei Tage lang hängen bleiben. Ein neunter Mann sei in Al-Bab nahe der türkischen Grenze acht Stunden lang gekreuzigt worden, er habe die grausame Bestrafung aber überlebt.

Nach Angaben der Beobachtungsstelle nehmen die Kämpfe zwischen den Dschihadisten der Organisation Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (Isis) und anderen Aufständischen gegen Syriens Machthaber Baschar al-Assad an Intensität zu.

Erstmals hätten auch im Osten der Hauptstadt Damaskus am Sonntag heftige Gefechte zwischen der Islamischen Armee und Isis-Kämpfern begonnen. Die Islamische Armee ist ein Stützpfeiler der Islamischen Front, der größten Rebellenkoalition, die seit Monaten die Ausbreitung von Isis in Syrien bekämpft. Die Syrische Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem dichten Netzwerk aus Aktivisten und Ärzten in Syrien, eine unabhängige Überprüfung ihre Angaben ist oft nicht möglich.

Der Bürgerkrieg in Syrien ging aus zunächst friedlichen Protesten gegen Assad im März 2011 hervor, die von Regierungstruppen blutig niedergeschlagen wurden. Der Gewalt sind bislang mindestens 162.000 Menschen zum Opfer gefallen, Millionen Syrer sind auf der Flucht.

Fünf russische Kampfflugzeuge im Irak eingetroffen

Die irakischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben eine erste Lieferung von fünf gebrauchten russischen Kampfflugzeugen erhalten. Die Jets des Typs Suchoi Su-25 seien bald einsatzbereit, teilte das Verteidigungsministerium in Bagdad am Sonntag mit. Die Flugzeuge sollen die irakischen Truppen im Kampf gegen die extremistischen Isis-Milizen unterstützen.

Regierungschef Nuri al-Maliki hatte in der vergangenen Woche der BBC gesagt, der Irak habe sich mit Russland und Weißrussland über den Kauf der Kampfflugzeuge geeinigt. Das Geschäft soll laut dem Sender einen Umfang von rund 500 Millionen US-Dollar (rund 360 Millionen Euro) haben.

Regierungseinheiten hatten am Samstag eine Offensive auf Tikrit begonnen und dabei nach eigenen Angaben Teile der nordirakischen Stadt eingenommen. Isis-Milizen hatten den Ort am 11. Juni erobert. Sie beherrschen große Teile im Norden und Westen des Landes und haben einen Marsch auf die Hauptstadt Bagdad angekündigt.

„Bagdad ist sicher vor Isis“

Angesichts des Vormarsches der sunnitischen Terrorgruppe Isis im Irak hat der Leiter des irakischen Krisenstabes, General Ali al-Saidi, eine Aufteilung des Landes in autonome Zonen gefordert. „Alle Gruppen sollen ihre eigenen Regionen erhalten. Das ist die einzige Lösung“, sagte der Kommandeur der „Welt am Sonntag“. Im Irak gibt es Schiiten, Sunniten und Kurden.

Nur mit einer Aufteilung könne die Unterstützung für die sunnitische Isis-Miliz im sunnitischen Bevölkerungsteil gebrochen werden. „Isis macht nur etwa zehn Prozent der Kämpfer aus. Die Hauptrolle spielen sunnitische Stämme und die Baath-Partei des gestürzten Diktators Saddam Hussein“, sagte Al-Saidi.

Der General betonte, die Hauptstadt Bagdad sei sicher vor Isis. „Wir haben einen Verteidigungsgürtel rund um Bagdad angelegt, mit vier Divisionen zu je 15 000 Mann. Das sind Elitetruppen. Dazu kommen die Freiwilligen, die immer mehr werden. Isis kann Terroranschläge verüben, aber Bagdad werden sie nicht erobern“, sagte Al-Saidi. (dpa, afp)