Laufendes VerfahrenVorwurf gegen EU-Abgeordnete wegen sexueller Belästigung weiter offen

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Karolin Braunsberger-Reinhold (CDU) steht vor einem gelben Gebäude.

Karolin Braunsberger-Reinhold (CDU). Braunsberger-Reinhold hat Vorwürfe der sexuellen Belästigung von Mitarbeitern zurückgewiesen.

Karolin Braunsberger-Reinhold hat Vorwürfe der sexuellen Belästigung von Mitarbeitern zurückgewiesen.

Der geschäftsführende Landesvorstand der CDU Sachsen-Anhalt hat sich am Montag erneut mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung gegen die Europaabgeordnete Karolin Braunsberger-Reinhold (CDU) befasst.

Es sei nicht möglich gewesen, sich eine abschließende Meinung zu den Vorwürfen zu bilden, hieß es am Abend nach dem Treffen in Magdeburg. Die Abgeordnete sei aufgefordert worden, den schriftlichen Bericht eines Komitees bei der EU „unverzüglich abzufordern“, das sich mit dem Fall befasst haben soll.

Karolin Braunsberger-Reinhold soll Assistenten sexuell belästigt haben

Der geschäftsführende Landesvorstand machte auch mögliche Konsequenzen deutlich: „Sollten sich die in den Medien geäußerten Vorwürfe nicht entkräften lassen, gehen wir davon aus, dass Frau Braunsberger-Reinhold in Betracht ziehen wird, keine erneute Kandidatur für das Europäische Parlament anzustreben“.

Braunsberger-Reinhold hatte Vorwürfe der sexuellen Belästigung von Mitarbeitern bereits zuvor zurückgewiesen. Aus ihrer Sicht handelt es sich „bei den Vorwürfen um ein Missverständnis in der bis dahin professionellen und störungsfreien Zusammenarbeit mit den beiden Assistenten“.

„Bild“-Zeitung: Vorwürfe stammen aus einem vertraulichen Bericht

Die „Bild“-Zeitung hatte berichtet, dass Braunsberger-Reinhold im Juni 2022 mit Mitarbeitern und Mitgliedern der Jungen Union eine Weinmeile nahe Roßbach (Sachsen-Anhalt) besucht hatte. Dabei soll die 36-Jährige viel Alkohol getrunken und einen Assistenten und eine Assistentin in „Sex-Gespräche“ verwickelt haben. Infolgedessen soll Braunsberger-Reinhold der Assistentin dann auch an Brust und Dekolleté gefasst haben.

Die Vorwürfe sind nach Angaben der „Bild“ in einem vertraulichen Bericht eines Untersuchungsausschusses des Europaparlaments aufgeführt. Der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel wurde dies von mehreren Parlamentsmitarbeitern bestätigt.

CDU/CSU: Keine Aussagen während des laufenden Verfahrens

Die Vorsitzenden der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament, Daniel Caspary und Angelika Niebler, hatten auf Anfrage mitgeteilt, innerhalb des Europäischen Parlaments gebe es ein festgelegtes Verfahren, wie mit entsprechenden Vorwürfen umgegangen werde. „Dieses Verfahren ist – Stand heute – noch nicht abgeschlossen. Wir bitten daher um Verständnis dafür, dass wir uns wegen des laufenden Verfahrens derzeit nicht äußern können“, hieß es am Freitag. (dpa)

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