Von Kinderärzten gefordert„Hohe Belastung“ – NRW-Gesundheitsminister lehnt Notfallgebühr in Kliniken ab

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ARCHIV - 31.05.2023, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, spricht bei einer Pressekonferenz. In der Diskussion über eine Siesta auch in Deutschland hat Laumann die Verantwortung der Arbeitgeber unterstrichen. (zu dpa «Laumann zur Siesta: Arbeitgeber müssen Arbeitsschutz sicherstellen») Foto: Rolf Vennenbernd/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen,will keine Notfallgebühr

Kinderärzte hatten vorgeschlagen, Eltern eine Gebühr abzuverlangen, die wegen Lappalien mit ihren Kindern in die Notaufnahme kommen.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) lehnt die von Kinderärzten geforderte Gebühr für die unnötige Beanspruchung von Notfallambulanzen ab. Durch eine Gebühr würde die Verantwortung für die medizinische Einschätzung, ob das Aufsuchen einer Notaufnahme erforderlich ist, auf die Hilfesuchenden übertragen werden, sagte Laumann der „Rheinischen Post“ (Dienstag).

„Am Ende bestünde die Gefahr, dass Menschen, für die eine Gebühr eine hohe finanzielle Belastung bedeuten würde, im Zweifel keine medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.“

Karl-Josef Laumann will Videosprechstunden in Kliniken

Der Minister fürchtet zudem neue Bürokratie für die Kliniken: „Unabhängig von diesen Erwägungen habe ich die Sorge, dass wir mit einer Gebühr ein weiteres aufwendiges und bürokratisches Verfahren einführen, das am Ende eher zu einer Belastung der Menschen führt, die in der Notfallversorgung arbeiten.“

Dagegen könnten Videosprechstunden zu einer Entlastung der Notfallstrukturen beitragen, so Laumann. Kinderärzte-Präsident Thomas Fischbach hatte eine Notfallgebühr für Eltern gefordert, die mit ihren Kindern die Notaufnahme nutzen, obwohl es nicht nötig ist. (dpa)

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