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LuftangriffeMoskau warnt Ankara vor „Destabilisierung“ in Syrien

Lesezeit 2 Minuten
Menschen inspizieren einen Ort, der durch türkische Luftangriffe beschädigt wurde, die ein Elektrizitätswerk getroffen haben. (Archivbild)

Menschen inspizieren einen Ort, der durch türkische Luftangriffe beschädigt wurde, die ein Elektrizitätswerk getroffen haben. (Archivbild)

Nach den türkischen Luftangriffen gegen kurdische Stellungen in Syrien appelliert Russland an die Türkei.

Mit Blick auf die neue türkische Militäroffensive in Syrien und im Irak hat Russland Ankara zur Zurückhaltung gemahnt. „Wir hoffen, unsere türkischen Partner davon überzeugen zu können, trotz allem von einer exzessiven Gewaltanwendung auf syrischem Staatsgebiet abzusehen“, sagte der Syrien-Beauftragte des russischen Präsidenten, am Dienstag, 22. November, in der kasachischen Hauptstadt Astana laut der Nachrichtenagentur Interfax. Dort waren neue Gespräche im sogenannten Astana-Format mit Russland, der Türkei und dem Iran angesetzt.

Natürlich werden wir unsere türkischen Kollegen zu Zurückhaltung auffordern
Alexander Lawrentjew

Lawrentjew bestätigte zudem, dass Moskau nicht vorab über die türkischen Luftschläge informiert worden sei. „Natürlich werden wir unsere türkischen Kollegen zu Zurückhaltung auffordern, um eine Eskalation der Spannungen nicht nur im Norden und Nordosten Syriens, sondern in ganz Syrien zu verhindern“, fügte er hinzu.

Kremlsprecher Dmitri Peskow: Alle Parteien müss Schritte unterlassen

Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte wenig später, Moskau könne die „Bedenken der Türkei in Bezug auf ihre eigene Sicherheit“ zwar verstehen. „Gleichzeitig fordern wir alle Parteien auf, Schritte zu unterlassen, die zu einer ernsthaften Destabilisierung der ganzen Lage führen könnten“, sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge.

Mit Blick auf die Lage in Syrien gebe es zwischen Russland und der Türkei immer wieder „Nuancen, manchmal sogar Meinungsverschiedenheiten“, räumte er ein. Seit Sonntag fliegt die Türkei Angriffe auf Stellungen kurdischer Milizen, die Ankara für einen Anschlag am 13. November im Zentrum Istanbuls verantwortlich macht. Die Kurden hingegen weisen die Verantwortung für die Explosion in Istanbul zurück.

Es ist bereits die fünfte Militäroffensive der Türkei im Norden des Bürgerkriegslands Syrien, wo türkische Truppen grenznahe Gebiete besetzt haben und dabei mit Rebellengruppen kooperieren. Russland hingegen unterstützt den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. (dpa)