Farbanschlag auf NobelpreisträgerUSA wähnen Russland hinter Angriff

Lesezeit 1 Minute
Muratow Verdacht 2904

Den russische Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow bei einem Selfie, nachdem ihn ein Unbekannter angegriffen hat.

Washington – Die US-Regierung vermutet Medienberichten zufolge russische Geheimdienste hinter einer Farbattacke auf den Friedensnobelpreisträger und Kremlkritiker Dmitri Muratow. Die „Washington Post“ zitierte einen US-Regierungsbeamten am Donnerstag (Ortszeit) mit den Worten, die Vereinigten Staaten könnten bestätigen, dass russische Geheimdienste den Angriff auf den Chefredakteur der „Nowaja Gaseta“ eingefädelt hätten. Auch die „New York Times“ berichtete darüber.

Auf einem Foto, das die „Nowaja Gaseta“ veröffentlicht hatte, ist zu sehen, wie Muratows Gesicht, Oberkörper und Arme mit roter Ölfarbe überdeckt waren. Der Journalist wurde nach Angaben der Zeitung am 7. April im Zug von Moskau nach Samara von einem Mann angegriffen. Der Angreifer schrie demnach: „Muratow, nimm' das für unsere Jungs.“ Wie die „New York Times“ berichtete, führte die mit Aceton versetzte Farbe zu Verätzungen an den Augen.

Muratow kritisierte Putin

Muratow hat den Angriffskrieg von Kremlchef Wladimir Putin gegen die Ukraine öffentlich kritisiert. Der 60-Jährige hatte vergangenes Jahr zusammen mit der philippinischen Journalistin Maria Ressa den Friedensnobelpreis erhalten. Das Erscheinen seiner Zeitung ist inzwischen wegen des Drucks russischer Behörden vorübergehend eingestellt. Regierungskritische Journalisten werden in Russland immer wieder Ziel von Anschlägen. (dpa)

KStA abonnieren