Acht Männer wurden festgenommen, nachdem Polizisten bei einem Einsatz wegen Ruhestörung NS-Propaganda über Lautsprecher wahrnahmen. Die Betroffenen waren zuvor polizeilich nicht bekannt.
Dortmund-BodelschwinghNS-Propaganda bei Privatparty festgestellt – Polizeipräsident warnt vor Normalisierung

Ein Polizist steht vor einem Einsatzfahrzeug der Polizei. (Symbolbild)
Copyright: dpa
Bei einer privaten Party in Dortmund-Bodelschwingh ist am vergangenen Samstag (10. Mai) NS-Propaganda verbreitet worden. Wie die Polizei Dortmund mitteilte, kam es im Verlauf des Abends zu insgesamt drei Einsätzen bei einer privaten Feier im Vereinsheim in der Straße "Im Odemsloh".
Zeugen und Zeuginnen hatten sich aufgrund von Ruhestörungen bei der Einsatzleitstelle der Polizei gemeldet. Beim ersten Einsatz um 23.20 Uhr stellten die Beamten und Beamtinnen keine Auffälligkeiten fest. Beim zweiten Einsatz um 23.45 Uhr drohten sie wie in solchen Fällen üblich Folgemaßnahmen an.
Polizei löst Party nach Feststellung von NS-Propaganda auf
Bei einem dritten Einsatz um 23.59 Uhr nahmen die eingesetzten Kräfte dann über Lautsprecher abgespielte NS-Propaganda wahr. Eine Befragung der Zeugen und Zeuginnen ergab zudem, dass diese das mit rechtsextremen Inhalten übertönte Lied "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino wahrnahmen. Beide Feststellungen führten dazu, dass die Beamten und Beamtinnen die Party auflösten.
Polizeipräsident Gregor Lange äußerte sich besorgt zu dem Vorfall: "Rechtsextremistischer Hass und Hetze gegen Minderheiten bedroht unser Zusammenleben in Freiheit und Gleichheit und damit unsere Demokratie. Dass dieser rechtsextreme Hass zunehmend, wie auch in diesem Fall, nicht aus bekannten, organisierten Strukturen kommt, sondern aus der Breite der Gesellschaft, sollte uns alle betreffen. Wir dürfen nicht zulassen, dass Rechtsextremismus zur Normalität wird!"
Acht Festnahmen nach rechtsextremen Äußerungen
Die Polizisten und Polizistinnen nahmen am Samstagabend insgesamt acht Männer im Alter zwischen 22 und 42 Jahren fest. Vier der Männer (22, 26, 29, 31) sind in Dortmund wohnhaft, einer (28) in Waltrop und drei (32, 33, 42) in Castrop-Rauxel. Die Einsatzkräfte stellten die Mobiltelefone der Männer sicher und behandelten sie erkennungsdienstlich.
Laut Polizei waren die acht Männer zuvor polizeilich nicht bekannt. Sie erwarten nun Strafverfahren wegen unter anderem Volksverhetzung, dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie dem Verbreiten von NS-Propaganda. Der Staatsschutz der Polizei Dortmund hat die weitergehenden Ermittlungen übernommen.
Über die Entwicklungen und die Täterstrukturen im Bereich der rechtsextremistischen Straftaten hatte die Polizei Dortmund bereits Anfang April 2025 berichtet. Dabei wurde unter anderem erwähnt, dass die meisten rechtsextremen Taten im Jahr 2024 von Personen begangen wurden, die zuvor strafrechtlich unauffällig waren. (red)
Dieser Text wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt. Mehr zu unseren Regeln im Umgang mit KI gibt es hier.