Bei den nach einer IT-Panne im nordrhein-westfälischen Schulministerium auf Freitag verschobenen Abiturklausuren in Biologie und Informatik sind kurz vor Beginn der Prüfungen Fehler korrigiert worden. Die Vorsitzende des Philologenverbandes Nordrhein-Westfalen Sabine Mistler bestätigte die Korrekturen: „In Biologie wurde eine Kleinigkeit korrigiert, in Informatik wurde eine Aufgabe ausgetauscht.“ Mistler habe schon am Freitagmorgen einheitlich von Schulleitungen Meldungen dazu erhalten.

Sabine Mistler: Nicht als Pannen zu werten

Als Pannen seien die Korrekturen jedoch nicht zu werten, sagte Mistler: „Das ist nichts Außergewöhnliches und taucht in jedem Abiturjahrgang auf.“ Die kurzfristigen Änderungen ergäben sich regelmäßig, nachdem Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen die Aufgaben vom Ministerium erhalten hätten. Falle ein falsches Komma auf oder ein Fehler bei einer Aufgabe, werde das dem Ministerium von den Schulen gemeldet. Anschließend ergehe die Weisung an die Schulen, die Aufgabe oder eine Beschriftung anzupassen. „Alle Schulen hatten beim Start der Prüfungen die korrekten Aufgaben“, sagte Mistler.

Während einer Sondersitzung des Schulausschusses im NRW-Landtag sagte Dirk Schnelle, Abteilungsleiter im Schulministerium: „Wir hatten im Abiturverfahren 2022 insgesamt bei den Klausuren 12.000 Seiten, die zur Verfügung gestellt wurden. Insgesamt habe es nur 15 Anmerkungen von Schulen zu Fehlern gegeben, „teils Kleinigkeiten, wo man Anpassungen vornehmen musste. Abbildung 1 stand darunter, Abbildung 2 hätte es heißen müssen“, sagte Schnelle. „Dann ändern wir, was irgendwie Unsicherheit auslöst, und informieren die Schulen entsprechend.“

Biologie-Klausur: Keine Änderung bemerkt

Eine Kölner Gymnasiastin habe von Änderungen an den Aufgaben in der Biologie-Klausur nichts bekommen, sagte sie dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Prüfung sei pünktlich gestartet – und gut gelaufen. Ein Informatik-Lehrer bestätigte der Redaktion ebenfalls, dass an den Aufgaben noch Änderungen erfolgt seien. Die Prüfung sei aber ohne Verspätung gestartet, die Schülerinnen und Schüler hätten von den Anpassungen nichts gemerkt.

Kommentar zur Klausur-Verschiebung

Die Abitur-Panne ist ein Armutszeugnis für das Bildungsland NRW

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Carsten Fiedler

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Lehrervertreterin Sabine Mistler sagte, sie halte es für eine weise Entscheidung, dass das Ministerium neue Aufgaben für die verschobenen Klausuren gestellt hatte. „Schülerinnen und Schüler waren durch die Kommunikation um den Fehler, der nicht hätte passieren dürfen, auch nervös. Viele haben sich aber sehr schnell beruhigt“, sagte Mistler. „Jetzt läuft das Abitur im Normalmodus. Im Sinne aller hoffen wir, dass es bis zum Ende der Prüfungen so weitergeht.“

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