NRW-Innenminister Herbert Reul zeigt sich besorgt über den starken Anstieg beim sogenannten Kleinen Waffenschein.
Kleiner Waffenschein„NRW ist nicht der Wilde Westen“

Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, zeigt sich besorgt über den Höchststand beim Besitz des Kleinen Waffenschein in Nordrhein-Westfalen.
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In Nordrhein-Westfalen besitzen so viele Menschen wie nie zuvor einen Kleinen Waffenschein. Ende Juni waren landesweit knapp 238.000 solcher Erlaubnisse registriert, mehr als 15.000 mehr als ein Jahr zuvor, wie ein Sprecher des Landeskriminalamts der „Neuen Westfälischen“ (Dienstag) sagte. Der Kleine Waffenschein berechtigt zum Führen von Schreckschuss-, Reizgas- und Signalwaffen in der Öffentlichkeit.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sieht den Anstieg kritisch: „Bei uns liegt das Gewaltmonopol beim Staat; die Polizei sorgt für die Sicherheit“, sagte er der Zeitung. „Niemand muss hier mit einer Waffe im Gürtel herumlaufen; NRW ist nicht der Wilde Westen.“ Er wolle „keine amerikanischen Verhältnisse, in denen Waffen zum Alltag gehören“. Ein Kleiner Waffenschein sei keine Spielerei, sondern bedeute Verantwortung.
Der designierte NRW-Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Patrick Schlüter, sieht die Zahlen als Ausdruck eines gestörten subjektiven Sicherheitsgefühls in Teilen der Bevölkerung. Das berge enorme Risiken: „Schreckschusswaffen sind auf den ersten Blick kaum von echten Schusswaffen zu unterscheiden, auch für Polizisten.“ Träger solcher Waffen müssten damit rechnen, dass die Sicherheitskräfte auch entsprechend reagierten", warnt er. (kna)