Rätsel um Modeberaterin gelöstHannelore Kraft ließ sich von Stylistin beraten

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Hannelore Kraft in einem Interview.

Hannelore Kraft (SPD)

Berichte über den Einsatz einer Stylistin in der Düsseldorfer Staatskanzlei haben für Wirbel gesorgt.  Hat Hendrik Wüst (CDU) eine Modeberaterin beschäftigt? Nein. Der Auftrag liegt schon länger zurück.

Berichte über den Einsatz einer Stylistin in der Düsseldorfer Staatskanzlei haben am Tag vor Weihnachten für hektische Betriebsamkeit in der Regierungszentrale gesorgt. Die FDP-Landtagsfraktion hatte eine Kleine Anfrage an Schwarz-Grün gerichtet, um herauszufinden, ob die renommierte Modeberaterin Claude F. für NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) tätig war. Am Donnerstag hieß es, es gebe keine Hinweise auf die Beschäftigung einer solchen Dienstleisterin.

Verdacht der Liberalen

Die Bild-Zeitung hatte darüber berichtet, dass Außenministerin Annelena Baerbock (Grüne) von einer Stylistin beraten wird, die dafür einen Monatslohn von 7500 Euro erhalte. Dies entspricht ungefähr der Besoldung eines Gymnasialdirektors in NRW.  Auf der Homepage der Frau ist auch die Staatskanzlei NRW als Kunde verzeichnet. Das nährte den Verdacht der Liberalen, dass NRW-Regierungschef Wüst ihre Dienste in Anspruch nehmen würde. Dies wäre angesichts der angespannten Haushaltslage „unanständig“, sagte Marcel Hafke, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP im Landtag.

Wie am Freitag bekannt wurde, ist das aber nicht der Fall. Nach tiefergehenden Recherchen fand man in der Staatskanzlei heraus, dass es tatsächlich eine Geschäftsbeziehung zwischen der Regierungszentrale und der Stylistin gab. Diese kam aber bereits im Jahr 2016 zustande. Damals war die SPD-Politikerin Hannelore Kraft Ministerpräsidentin von NRW. Die Landesmutter ließ sich offenbar einmalig durch die Stylistin beraten.

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