Zu Beginn seiner Karriere wurde er als „Peek und Cloppenburg Model“ verhöhnt. Nun behaupten Medien, Hendrik Wüst werde in seinem Erscheinungsbild von einer nicht ganz günstigen Modeberaterin gecoacht.
Hat Wüst eine Stylistin?„Lieber Instagram-Präsident, das ist unanständig“
Die Überschriften der Drucksachen im Düsseldorfer Landtag sind oft keine Einladung zum neugierigen Lesen. Das ist bei der Kleinen Anfrage mit der Nummer 18/2286 anders. „Du hast die Haare schön – Stylistin in der Staatskanzlei?“, steht über dem Text der FDP-Fraktion. Es geht um die Frage, ob sich Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) professionell von einer Make-up-Artistin beraten lässt.
In der Bundeshauptstadt Berlin ist die Nutzung solcher Dienstleistungen offenbar üblich. Dort war Beobachtern aufgefallen, dass sich das Erscheinungsbild von Außenministerin Annalena Baerbock seit ihrem Amtsantritt deutlich verändert hat. „Ihre Frisur sitzt, ihre Teint strahlt rosig, von Müdigkeit keine Spur“, berichtet die „Bild-Zeitung“. Verantwortlich für den Look sei die Stylistin Claude F. Die Modeberaterin stehe im Übrigen auch in Diensten der NRW-Staatskanzlei, hieß es.
Eine Tatsachenbehauptung, die die Liberalen im Landtag auf den Plan rief. Wüst ist stets akkurat gekleidet und legt Wert auf sein Erscheinungsbild. Zu Beginn seiner Karriere wurde er von seinen Gegnern deswegen auch als „Peek-und-Cloppenburg-Modell“ verulkt. Macht die Stylistin auch Wüst vor Foto-Terminen zurecht?
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Laut dem Zeitungbericht wird die Stylistin von Baerbock mit 7500 Euro im Monat vergütet. Dies entspreche ungefähr der Besoldung eines Gymnasialdirektors, rechnen die Liberalen vor. Kassiert Claude F. auch Geld von der Regierungszentrale in NRW? Und welche Kosten entstehen dadurch? „Die Staatskanzlei NRW sollte schnellstmöglich transparent machen, welche Dienstleistungen hier in Anspruch genommen werden“, sagte Marcel Hafke, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Inanspruchnahme von Modeberatern nicht vermittelbar
In der aktuell angespannten Finanzlage des Landes sei die Inanspruchnahme von Modeberatern den Bürgern nicht zu vermitteln. „Insbesondere, weil sich die schwarz-grüne Landesregierung mehrfach dagegen entschieden hat, im Finanzhaushalt zu sparen, damit Menschen, Kommunen und Unternehmen besser durch die Krise kommen“, so der Liberale. Stattdessen nehme Wüst neue Schulden in Milliardenhöhe auf. „Lieber Instagram-Präsident, das ist unanständig“, urteilt Hafke.
Die Staatskanzlei hat jetzt vier Wochen Zeit, die Anfrage zu beantworten. Auf Anfrage unserer Zeitung zeigte sich eine Sprecherin ratlos. Eine Stylistin Namens Claude F. sei auf der Gehaltsliste der Regierungszentrale ad hoc nicht zu finden.