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KI-Geburtstagsgruß sorgt für GesprächsstoffStaatskanzlei zeigt Wüst als Papst, Bäcker und Lokführer

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NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst als Bäcker - und als Papst.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst als Bäcker - und als Papst.

Lustig, schräg - oder einfach nur daneben? Eine Veröffentlichung auf der Internetseite des Landes NRW polarisiert die Follower.  

Ein Geburtstagsglückwunsch der Düsseldorfer Staatskanzlei zum 50. Geburtstag von NRW-Ministerpräsident Wüst hat in den sozialen Netzwerken zu einer Kontroverse geführt. Auf dem Beitrag von „land.nrw“ ist Wüst als Bäcker, Lokführer und als Papst zu sehen. „Was wäre eigentlich passiert, wenn @Hendrik.Wuest seinen Kinder-Berufswünschen gefolgt wäre?“, steht unter den Bildern, die mit Künstlicher Intelligenz erzeugt worden sind. Dann heißt es: „Heute sagen wir: Schön, dass Sie stattdessen unser Chef geworden sind. Alles Gute zum 50. Geburtstag!“

So reagieren Nutzer und Politiker

Der Ministerpräsident hatte zu seinem Ehrentag am Wochenende Freunde und Weggefährten in die Düsseldorfer Imbisstube „Pommes und Wein“ eingeladen. Während die Gäste bei der Party anstießen, lief die Diskussion um das Posting in den sozialen Netzwerken an. „Wäre er lieber bei seinen Berufswünschen geblieben“, schrieb ein Leser. „Alter Schwede, ist das peinlich“, urteilte ein anderer. Aber es gab auch positive Rückmeldungen: „Ein richtig guter Geburtstagsgruß“, lobte eine Bürgerin.

Auch in der Landespolitik blieb der Vorgang nicht unbemerkt. „Nette Idee der Staatskanzlei“, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Christian Obrok. „Wir wissen jetzt, was Hendrik Wüst als Kind werden wollte. Wäre schön zu wissen, was er für NRW erreichen will“, sagte der Parlamentarier. Der Beruf des Feuerwehrmanns fehle allerdings noch: „Denn in NRW brennt es an allen Ecken und Enden.“

Der Post bezieht sich ausschließlich auf diese, vom Ministerpräsidenten öffentlich kund getanen, frühen Berufswünsche
Sprecher der Staatskanzlei

Die „Idee mit dem Papst“ habe ja schon mal „jemand anderes“ gehabt, sagte Obrok. Auch US-Präsident Trump hatte ein KI-generiertes Bild von sich als Heiliger Vater verbreiten lassen. „Aber da war eher Größenwahn das Motiv. Hendrik Wüst ist zum Glück weitaus christlicher unterwegs“, sagte der SPD-Politiker.

Marcel Hafke, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP, erklärte, Wüst habe jetzt das „goldene Alter“ erreicht, in dem man „ruhig mal wieder an seine Kindheitsträume denken“ dürfe. „Als Schaffner würde er vielleicht für pünktlichere Züge sorgen, als Handwerksmeister endlich solide Rahmenbedingungen schaffen. Weniger Stillstand auf der Strecke und mehr Tempo beim Anpacken würde NRW richtig gut stehen.“

„Habemus Wüst – das ist doch prima“

Ein Sprecher der Staatskanzlei erklärte, Wüst habe „wiederholt öffentlich über seine frühen Berufswünsche gesprochen, darunter Bäcker, Papst und Lokomotivführer“. Dies habe er etwa im Februar 2022 im Kölner Treff und zuletzt im Rahmen der Kinder-Pressekonferenz am Tag der offenen Tür der Landesregierung erklärt. „Der Post bezieht sich ausschließlich auf diese, vom Ministerpräsidenten öffentlich kund getanen, frühen Berufswünsche“, so der Sprecher.

Ein CDU-Abgeordneter erklärte augenzwinkernd: „Habemus Wüst – das ist doch prima. Da müssen wir uns um den Slogan für die nächste Landtagswahl schon keine Gedanken mehr machen.“