Grünes Licht für Startchancen-ProgrammIn NRW werden 900 Brennpunktschulen gefördert – darunter viele in Köln

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Zwei Grundschüler in einer Klasse.

Durch das Förderprogramm sollen die Basiskompetenzen vor allem in den Grundschulen gestärkt werden. (Symbolbild)

Der Auswahlprozess der Schulen, die ab nächstem Schuljahr profitieren sollen, beginnt.

Gute Nachricht für Brennpunktschulen: Das lange erwartete Startchancen-Programm soll schon ab dem nächsten Schuljahr Schulen mit besonders vielen förderbedürftigen Kindern helfen. Die Landesregierung hat grünes Licht für die Umsetzung gegeben. Nordrhein-Westfalen erhält für Schulen in herausfordernder Lage in den kommenden Jahren finanzielle Unterstützung des Bundes in Höhe von 2,3 Milliarden Euro. Hinzu kommen Landesmittel in demselben Umfang.

Rund 230.000 Schülerinnen und Schüler sollen profitieren

Von dem Geld werden laut Schulministerium 920 Schulen des Landes beziehungsweise rund 230.000 Schülerinnen und Schüler profitieren. Das entspricht einem Anteil von etwa zehn Prozent. Der Hauptfokus des Programms liegt auf der Vermittlung der Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen sowie der Stärkung der sozialen und emotionalen Kompetenzen.

60 Prozent der geförderten Schulen werden Grundschulen sein. Ziel ist es, Bildungsungerechtigkeit zu verringern. In einer ersten Kohorte werden zum kommenden Schuljahr 2024/25 zunächst 400 Schulen in das Programm aufgenommen. Im Schuljahr darauf kommen nochmal 420 hinzu. Dabei steht das Programm auf drei Säulen: Ein Teil ist ein Investitionsbudget, das in eine lernförderliche Ausstattung fließen soll. Der zweite Teil soll als Chancen-Budget in pädagogische und systemische Beratung und Unterstützung der Schulen fließen. Die dritte Säule ist ein zusätzliches Personal-Budget, mit dem die Schulen neben den Lehrkräften Fachkräfte in multiprofessionellen Teams zusammenstellen können.

20 Kölner Schulen sind beim Sozialindex in der höchsten Stufe

Um die Auswahl der Schulen auch genau am Bedarf zu orientieren, hatte das Schulministerium im vergangenen Monat einen neu berechneten schulscharfen Sozialindex vorgelegt. Bei der Berechnung wurden vier Kriterien einbezogen: Armut, der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit nicht deutscher Familiensprache oder Zuzug aus dem Ausland und der Anteil von Schülern mit Lernentwicklungsstörungen. „Es ist wichtig, dass das Geld und damit die Förderung genau bei den Schülerinnen und Schülern ankommt, die sie am dringendsten benötigen“, erklärte Schulministerin Dorothee Feller (CDU).

Dabei wurden 75 der 201 Kölner staatlichen Schulen der höchsten Belastungsstufe 6 bis 9 zugeordnet. 20 Kölner Schulen bekamen den Index-Höchstwert 9. Laut Schulministerium werden alle Schulen der Sozialindex-Stufen 9 und 8 in das Programm aufgenommen. Inwieweit auch noch Schulen niedrigerer Indexstufen berücksichtigt werden können, ist noch offen. Das Ministerium wird nun in enger Abstimmung mit den Bezirksregierungen und den Schulämtern die ersten 400 förderberechtigten Schulen auswählen, die ab April für eine Teilnahme in der ersten Kohorte angesprochen werden sollen.

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