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„Fühlt sich an wie Folter“So schlimm sind die Zustände in Trumps „Alligator Alcatraz“

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David Mourer und seine Nichte Rena Mourer am Eingang von „Alligator Alcatraz“ am Dade-Collier Training and Transition Airport in Ochopee, Florida.

David Mourer und seine Nichte Rena Mourer am Eingang von „Alligator Alcatraz“ am Dade-Collier Training and Transition Airport in Ochopee, Florida.

CNN berichtet über katastrophale Zustände im neuen Abschiebezentrum „Alligator Alcatraz“ – Insassen sprechen gar von Folter.

US-Medien wie CNN berichten von drastischen Zuständen im neu errichteten Abschiebezentrum „Alligator Alcatraz“ in den Everglades in Florida. In einem Bericht vom 25. Juli 2025 schilderte der Sender, dass die Insassen unter extremer Hitze, Dauerbeleuchtung und fehlender Privatsphäre leiden. Mehrere Häftlinge hätten dem Sender erzählt, dass sie mit bis zu 30 Personen in engen, lediglich mit Maschendraht gesicherten Käfigen leben müssten.

CNN: Überfüllung, Krankheiten und fehlender Zugang zu Anwälten

„Es fühlt sich an wie Folter“, wurde eine Betroffene von CNN zitiert. Zudem wird in Berichten von hygienischen Missständen, unzureichender medizinischer Versorgung sowie gefährlichen Umweltbedingungen wie Alligatoren und Pythons im Umland des Lagers gesprochen. In diesem Zusammenhang erinnerte CNN daran, dass die Einrichtung im Rahmen der harten Einwanderungspolitik des ehemaligen Präsidenten Donald Trump persönlich initiiert wurde und dass er sich bei der Eröffnung im Juli 2025 symbolträchtig durch die Anlage führen ließ.

Demonstranten und ein Beamter der Florida Highway Patrol helfen einer Frau, die aufgrund der Hitze zusammengebrochen ist, als sie an einer Demonstration gegen die Schließung eines Einwanderergefängnisses in den Everglades teilnahm.

Demonstranten und ein Beamter der Florida Highway Patrol helfen einer Frau, die aufgrund der Hitze zusammengebrochen ist, als sie an einer Demonstration gegen die Schließung eines Einwanderergefängnisses in den Everglades teilnahm.

Viele der inhaftierten Migrantinnen und Migranten sind jedoch nicht strafrechtlich verurteilt und haben keinen Zugang zu rechtlichem Beistand. Abgeordnete, die das Lager besuchten, erklärten gegenüber CNN, dass Menschen in engen Käfigen untergebracht seien und sich kaum bewegen könnten. Ein US-Abgeordneter bezeichnete die Situation als „erschütternd“ und berichtete von Rufen wie „Libertad!“ aus den Zellen.

So gefährlich ist der Standort von „Alligator Alcatraz“ mitten in den Everglades

Demonstrierende fordern am 22. Juli 2025 in Ochopee, Florida, die Schließung des Abschiebezentrums „Alligator Alcatraz“ am Dade-Collier Training and Transition Airport.

Demonstrierende fordern am 22. Juli 2025 in Ochopee, Florida, die Schließung des Abschiebezentrums „Alligator Alcatraz“ am Dade-Collier Training and Transition Airport.

Die Insassen berichteten zudem von Krankheiten, die sich durch die Enge und mangelhafte sanitäre Einrichtungen schnell verbreiten würden. Ein weiteres Problem sei die schlechte Versorgung mit Trinkwasser und Lebensmitteln. Der Nachrichtensender meldete außerdem, dass viele Betroffene keinen Kontakt zu Familien oder Organisationen aufnehmen können, da Kommunikationsmöglichkeiten stark eingeschränkt seien.

Demonstrierende versammeln sich am 22. Juli 2025 in Ochopee, Florida, um die Schließung des Abschiebezentrums „Alligator Alcatraz“ am Dade-Collier Training and Transition Airport zu fordern.

Demonstrierende versammeln sich am 22. Juli 2025 in Ochopee, Florida, um die Schließung des Abschiebezentrums „Alligator Alcatraz“ am Dade-Collier Training and Transition Airport zu fordern.

Mehrere US-Medien verweisen darauf, dass das Gelände weitab jeder Infrastruktur liegt und nur über wenige unbefestigte Straßen erreichbar ist. Starke Regenfälle können die Wege schnell unpassierbar machen, was den Zugang für Rettungskräfte weiter erschwert.

Auch die hohe Luftfeuchtigkeit und die ständige Präsenz von Insekten verschärfen die ohnehin schwierigen Bedingungen für die Inhaftierten. Hinzu kommt, dass die abgelegene Lage die Versorgung mit Lebensmitteln und medizinischem Material verzögert. Beobachter warnen, dass im Notfall kostbare Zeit verloren gehen könnte, bis Hilfe eintrifft. (jag)