Als Bundestagspräsidentin hat Julia Klöckner das zweithöchste Amt im Staat inne. In ihren Augen wäre es auch Zeit für eine Frau auf dem höchsten – als Bundespräsidentin.
„Höchste Zeit für Normalität“Klöckner fordert Frau als Staatsoberhaupt

Nach zwölf Männern im höchsten Staatsamt, plädiert Bundestagspräsidentin Klöckner für eine Frau als Steinmeier-Nachfolge. (Archivbild)
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Bundestagspräsidentin Julia Klöckner plädiert für die Wahl einer Frau als Nachfolgerin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „Auf der Liste der Bundespräsidenten stehen seit 1949 zwölf Männer, keine Frau. Das ist das Gegenteil von Gleichberechtigung“, sagte die CDU-Politikerin dem Magazin „Stern“. „Es wird höchste Zeit für Normalität auch im höchsten Staatsamt.“
Zuletzt hatte sich die stellvertretende CDU-Generalsekretärin Christina Stumpp für eine Frau an der Staatsspitze ausgesprochen. Klöckner sagte nun, sie begrüße ausdrücklich, wenn die Koalitionspartner nun die Nominierung einer Frau anstrebten – „es ist ein längst überfälliger Schritt“. Klöckner bekleidet derzeit als Bundestagspräsidentin das zweithöchste Staatsamt nach dem des Bundespräsidenten.
Grünen-Fraktionschefin Haßelmann: „Wo Frauen fehlen, fehlt auch ihre Sicht auf die Dinge“
Aus den Reihen der Grünen gibt es ebenfalls Rufe nach einer Bundespräsidentin. „Selbstverständlich kann und sollte eine Frau endlich auch das höchste Amt im Staat übernehmen“, sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann dem „Stern“. Viel zu oft habe es Kandidatinnen gegeben, die aufgestellt wurden, obwohl längst klar gewesen sei, dass ein Mann erneut das Amt übernehmen würde. „Es ist Zeit, damit endlich Schluss zu machen.“
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Frauen seien über die Hälfte der Gesellschaft. „Wo Frauen fehlen, fehlt auch ihre Sicht auf die Dinge“, sagte Haßelmann. Wie überfällig ein solches Signal sei, könne man an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sehen. „Sein Macht-Zirkel besteht nur aus Männern, auch im Koalitionsausschuss sitzt nur eine einzige Frau, von der SPD. Und das im Jahr 2025“, kritisierte die Grünen-Fraktionsvorsitzende.
Die zweite Amtszeit Steinmeiers endet am 18. März 2027. Er kann nicht wiedergewählt werden. (dpa)