Streik in der PflegeUniklinik Köln sagt zwei Drittel der Operationen ab

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Pflegende beim Streik an der Uniklinik Köln im November 2021.

NRW/Köln – Beschäftigte der sechs Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen streiken am Dienstag und am Mittwoch, um ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag mit dem Titel „Entlastung“ Nachdruck zu verleihen. Jeweils rund hundert Beschäftigte beteiligten sich am Dienstag in Münster, Aachen, Düsseldorf, Bonn, Essen und Köln. 

Bessere Arbeitsbedingungen gefordert

Die Streikenden kamen in Oberhausen zusammen, um ihre Forderungen zu diskutieren. „Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen, mehr Personal und eine bessere Ausbildung“, fasst der Kölner Intensivpfleger Albert Nowak die wichtigsten Punkte zusammen. Rund 12.000 Beschäftigte, auch außerhalb der Pflege, hätten eine Petition unterstützt, die sich für einen Tarifvertrag ausspricht. 

Neuer Inhalt

Schon im November machten die Beschäftigten ihrem Unmut vor der Uniklinik Köln Luft.

Am Mittwoch wolle man die konkreten Forderungen der einzelnen Beschäftigungsgruppen präsentieren. Ende Januar hatten die Beschäftigten der Unikliniken der Landesregierung und dem Arbeitgeberverband NRW ein 100-Tage-Ultimatum gestellt, um die Verhandlungen aufzunehmen.

Alles zum Thema Universitätsklinikum Köln

„Der Arbeitgeberverband des Landes hat aber immer noch nicht auf die Aufforderungen, Tarifverhandlungen aufzunehmen, reagiert“, sagt Gabriele Schmidt, Verdi-Landesleiterin in NRW. „Aufgrund dieser Ignoranz werden wir im Rahmen der ersten Warnstreiks über größere Streikmaßnahmen an den Kliniken nach Ablauf des Ultimatums beraten müssen.“ Unbefristete Streiks vom 1. Mai an werden damit wahrscheinlich. 

Uniklinik Köln sagt OPs ab

An den Unikliniken haben die Streiks derweil unterschiedliche Auswirkungen. Während in Aachen und Düsseldorf nach Angaben des WDR nur kleinere Eingriffe verschoben werden, hat die Uniklinik Münster alle geplanten Operationen abgesagt. Die Notfallversorgung sei aber sichergestellt. 

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Uniklinik Köln teilte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Anfrage mit, dass man am Montag das OP-Programm um zwei Drittel heruntergefahren habe, „um die pflegerische Nachversorgung auch im Rahmen des Warnstreiks gewährleisten zu können.“ Lediglich 18 der 42 OP-Säle seien in Betrieb. „Dies führt zu Verschiebungen zahlreicher geplanter Operationen, die teilweise auch schon Nachholtermine aufgrund des OP-Staus durch die Pandemie waren“, so ein Sprecher. 

Man hoffe daher auf eine schnelle Einigung zwischen dem Arbeitgeberverband und der Gewerkschaft.

KStA abonnieren