Tarifverhandlungen mit Deutscher BahnStreik der Lokführer wird immer wahrscheinlicher

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Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer.

Berlin – Die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) nähern sich im Tarifstreit nicht an – damit werden Warnstreiks wahrscheinlicher.

Die GDL habe am späten Pfingstmontagabend mitgeteilt, dass sie das Angebot der Bahn vom 17. Mai „zur solidarischen Bewältigung der Corona-Krise ablehnt“, teilte eine Sprecherin der Bahn mit.

Gleichzeitig habe die GDL wiederum ein umfangreiches Forderungspaket übermittelt, das unverändert den wirtschaftlichen Rahmen sprenge.

GDL unzufrieden mit Angebot der Deutschen Bahn: Streik der Lokführer wahrscheinlich

Gewerkschaftschef Claus Weselsky hatte sich bereits vor einer Woche unzufrieden mit dem Angebot der Bahn gezeigt und gesagt, die Wahrscheinlichkeit von Arbeitskämpfen sei mit diesem Angebot angestiegen. Bis Montag wollte sich die GDL zum weiteren Vorgehen äußern.

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Einen konkreten Beginn möglicher Warnstreik-Aktionen nannte Weselsky nicht. Er betonte, dass Reisende rechtzeitig über mögliche Einschränkungen informiert würden. Welche Auswirkungen das auf den Zugverkehr in NRW und anderen Bundesländern haben könnte, ist aktuell also unklar.

DB bleibt hinter GDL-Forderungen zurück: Bahn gibt sich verhandlungsbereit

Die Bahn hatte am 17. Mai erstmals im laufenden Tarifstreit ein Angebot vorgelegt und sich dabei am Abschluss orientiert, den der Konzern bereits im September mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) abgeschlossen hatte.

Es beinhaltet unter anderem eine Lohn- und Gehaltssteigerung von 1,5 Prozent ab dem kommenden Jahr sowie eine Laufzeit bis 2023.

Der Konzern blieb damit aus Sicht der GDL deutlich hinter den Forderungen zurück. Die Gewerkschaft hatte unter anderem 4,8 Prozent mehr Geld sowie eine einmalige Corona-Prämie in Höhe von 1300 Euro gefordert.

„Unverständlich“: GDL schlägt weitere Gespräche in 14 Tagen vor

Die Bahn-Sprecherin teilte mit, die Bahn werde das Schreiben der GDL unverzüglich einer intensiven Prüfung unterziehen.

Der Vorschlag der Gewerkschaft für einen Verhandlungstermin „erst in 14 Tagen“ bezeichnete die Bahn angesichts der aktuellen Situation als „völlig unverständlich“. Die Bahn sei jederzeit verhandlungsbereit. (dpa/lsc)

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