In der dritten Nacht in Folge greifen ukrainische Drohnen Moskau an. Auch aus anderen Regionen werden Explosionen und Brände gemeldet.
„Was für eine Nacht“„Panik“ auf der Krim, Moskau im Visier – Massive Angriffswelle trifft Russland

Nach einem ukrainischen Drohnenangriff entsteht ein Feuerball an einer russischen Ölraffinerie in Samara. Die Ukraine hat Berichten zufolge in der Nacht auf Mittwoch erneut russische Ölanlagen angegriffen. (Symbolbild)
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Russland wurde in der Nacht auf Mittwoch (29. Oktober) offenbar in mehreren Regionen erneut von einer massiven ukrainischen Angriffswelle getroffen. Das geht aus Angaben ukrainischer Medien und russischen Telegram-Kanälen hervor. Dort veröffentlichte Aufnahmen zeigten etwa Explosionen auf dem Gelände eines petrochemischen Werks der Firma Stavrolen, einem der größten Hersteller von Polyethylen und Polypropylen in Russland, in der Region Stawropol.
Der Gouverneur der Region, Wladimir Wladimirow, bestätigte den Angriff, erklärte aber, dass „kein nennenswerter Schaden entstanden“ sei. Das passt jedoch zur bekannten Kommunikation des Kremls: Russland räumt erfolgreiche ukrainische Angriffe nur in Ausnahmefällen ein.
Ukrainische Angriffe aus mehreren russischen Regionen gemeldet
Ein Angriff wurde in der Nacht unterdessen auch aus der Region Uljanowsk gemeldet. Eine Ölanlage sei dort von Drohnen getroffen worden, hieß es in russischen Telegram-Kanälen. Auch dort bestätigte der Gouverneur der Region, Alexej Russki, eine Attacke, ließ dabei jedoch offen, welches Ziel ins Visier genommen worden sei.
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Getroffen worden seien Reservoirs der Firma NS-Oil, berichtete unterdessen der ukrainische Telegram-Kanal Exilenova. Auf den dort veröffentlichten Fotos und Videos sind Brände zu erkennen, die von dem Öllager stammen sollen.
Augenzeugen berichten von Feuerblitz bei Ölraffinerie Mari
Augenzeugen berichteten zudem von einem Feuerblitz in der russischen Siedlung Orshanka, schrieb die ukrainische Zeitung „Ukrainska Prawda“ am Mittwochmorgen außerdem. Auch der Telegram-Kanal Exilenova meldete einen Angriff auf die dortige Ölraffinerie Mari. Kursierende Aufnahmen sollen auch dort einen Brand auf dem Gelände der Anlage zeigen.
In der Stadt Simferopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim wurde zudem laut der Nachrichtenagentur Reuters ein Lagercontainer mit Treibstoff von einer ukrainischen Drohne getroffen und ist daraufhin in Brand geraten. Nach Angaben des von Moskau auf der Krim eingesetzten Gouverneurs Sergei Aksjonow auf Telegram gab es dabei keine Verletzten.
Exilmedium berichtet von „Panik“ auf der Krim
Das belarussische Medienprojekt „Nexta“ berichtete nach dem Angriff auf der Krim derweil von „Panik“ im besetzten Simferopol und veröffentlichte Aufnahmen, die eine große dunkle Rauchsäule zeigten. „Was für eine Nacht“, schrieb das Exilmedium zudem mit Blick auf die weiteren ukrainischen Angriffe auf Ziele in mehreren Regionen Russlands auf der Plattform X.
Das ukrainische Zentrum für strategische Kommunikation veröffentlichte derweil bei X einige Videoaufnahmen, auf denen die Auswirkungen der ukrainischen Angriffe zu sehen sein soll. Unabhängig überprüfen lassen sich diese – wie auch die anderen kursieren Aufnahmen – jedoch nicht.
„Ereignisreiche Nacht für die russische Öl- und Chemieindustrie“
Es sei eine „ereignisreiche Nacht für die russische Öl- und Chemieindustrie mit Explosionen in mehreren Regionen Russlands und auf der vorübergehend besetzten Krim“ gewesen, hieß es weiter aus der Ukraine.
Das russische Militär meldete unterdessen lediglich den Abschuss von mehr als 100 ukrainischen Drohnen. In zahlreichen Regionen sei deshalb Drohnenalarm ausgerufen worden, hieß es vom Verteidigungsministerium in Moskau. Russische Medien berichteten zudem, dass 13 russische Flughäfen aufgrund der Angriffswelle zwischenzeitlich geschlossen worden seien – darunter auch die Moskauer Flughäfen Scheremetjewo, Schukowski und Domodedowo.
Drohnenangriff: Moskauer Flughäfen machen dicht
In der dritten Nacht in Folge hätten ukrainische Drohnen bei dem Angriff auch Kurs auf Moskau genommen. Sechs Drohnen seien in der Region rund um die russische Hauptstadt abgefangen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium außerdem mit.
Eine Bestätigung für die Angriffe von der ukrainischen Armee liegt unterdessen bisher nicht vor. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte jedoch zu Wochenbeginn angekündigt, dass die Angriffe auf Ziele tief in Russland ausgeweitet werden sollen.

