„Sicherstellen, dass Ukraine gewinnt“Israelischer Politiker rechnet mit Putins Kurs ab und droht mit Vergeltung

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Wladimir Putin bei einem Besuch in Jerusalem. In Israel wird nun scharfe Kritik am Kurs des Kremlchefs laut. (Archivbild)

Wladimir Putin bei einem Besuch in Jerusalem. In Israel wird nun scharfe Kritik am Kurs des Kremlchefs laut. (Archivbild)

Amir Weitmann holt im Gespräch mit Putins Propagandasender zum Frontalangriff aus – und kündigt Unterstützung für Kiew an. 

Nachdem die Ukraine bereits über Verbindungen zwischen Russland und der Hamas berichtet hatte, hat nun auch ein israelischer Politiker den Kreml für den brutalen Großangriff der Terrororganisation mitverantwortlich gemacht. Amir Weitmann nutzte dafür ein Gespräch mit dem russischen Propagandasender RT – und setzte dort zur Abrechnung mit dem Kurs von Kremlchef Wladimir Putin an. Israel werde nicht vergessen, was Russland getan habe, kündigte der Vorsitzende der libertären Fraktion der israelischen Regierungspartei Likud an.

„Nachdem wir diesen Krieg gewonnen haben, werden wir sicherstellen, dass die Ukraine ebenfalls gewinnt und Russland für seine Taten bezahlen wird“, drohte Weitmann in der russischen Sendung. Ein Ausschnitt des Interviews kursiert in den sozialen Netzwerken – und bekommt dort viel Zuspruch.

Israelischer Politiker rechnet mit Putin ab: „Russland unterstützt Nazi-Leute“

„Russland unterstützt Nazi-Leute, die einen Völkermord an uns begehen wollen. Und gerade Russland wird den Preis dafür zahlen“, so Weitmann. „Mein Volk wird von Ihren Verbündeten abgeschlachtet“, überrumpelte der Israeli den Moderator der Sendung, der von dem verbalen Frontalangriff sichtlich überrascht wirkte.

„Sie müssen verstehen, dass Handlungen Konsequenzen haben. Und wenn Menschen den Mord an Juden unterstützen, zahlen sie den Preis dafür. Das ist in Gaza so. Das ist überall sonst auch so“, fuhr Weitmann fort. „Die Zeit, in der die Juden keine Möglichkeit hatten, sich zu verteidigen, ist vorbei, und die Menschen müssen nun die Konsequenzen dafür tragen, dass sie Völker mordende Nazis unterstützen, die darauf aus sind, die Juden auszurotten.“

Israeli im russischen Propaganda-TV: „Wie können sie es wagen, diese Mörder zu unterstützen?“

Das, was Israel am 7. Oktober erlebt habe, sei nicht normal. Man habe gesehen, wie Menschen auf der Straße massakriert und Frauen vergewaltigt worden seien, führte Weitmann aus. „Wie können sie es wagen, diese Mörder zu unterstützen?“, fragte der Politiker in der Sendung – und fügte an: „Ich sage Ihnen ganz offen, die öffentliche Meinung in Israel hat sich geändert. Wir sind nicht mehr da, wo wir vor zehn Tagen waren.“

Angaben des russischen Außenministeriums zufolge pflegt Moskau Kontakte zur Hamas, deren Vertreter bereits in Moskau zu Gast waren. Zudem hat Russland die Zusammenarbeit mit dem Iran seit dem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine intensiviert. Der Iran wiederum gilt als größter Unterstützer der palästinensischen Terrororganisation.

Kreml pflegt Kontakte zu Hamas – Terroristen loben Wladimir Putin

Israel gehörte bisher nicht zu den größten Unterstützern der Ukraine, Waffenlieferungen gab es keine. Diese Haltung scheint sich in der Regierungspartei Likud nun deutlich zu ändern.

Die Hamas hatte Putin noch am vergangenen Wochenende unterdessen für seinen Einsatz gegen eine Blockade des Gazastreifens gelobt. Seit dem Angriff der Terroristen hat Russland die Vorgänge in Nahost zudem bereits mehrfach für Propaganda über die Ukraine genutzt. Kiew hatte zuvor genau davor gewarnt.

Noch am Mittwoch nutzte das russische Außenministerium die Explosion in einem Krankenhaus in Gaza für schrille Vorwürfe gegenüber dem Westen – und forderte lautstark Beweise dafür, dass Israel die Klinik nicht angegriffen habe. (das)

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