„Große Hysterie“Ukraine meldet Angriff auf Putins „Doomsday-Flugzeuge“ nahe Moskau

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„Unbekannte Saboteure“ sollen ukrainischen Angaben zufolge Flugzeuge auf dem Tschkalowski-Militärflugplatz nahe der russischen Hauptstadt Moskau angegriffen haben. Von dort aus wurden 2022 auch russische Truppen an die Front in die Ukraine transportiert. (Archivbild)

„Unbekannte Saboteure“ sollen ukrainischen Angaben zufolge Flugzeuge auf dem Tschkalowski-Militärflugplatz nahe der russischen Hauptstadt Moskau angegriffen haben. Von dort aus wurden 2022 auch russische Truppen an die Front in die Ukraine transportiert. (Archivbild)

„Unbekannte Saboteure“ hätten den Tschkalowski-Militärflugplatz angegriffen, meldet Kiew. Dort sollen Maschinen für Putin bereitstehen.

Laut Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes haben „unbekannte Saboteure“ zwei russische Militärflugzeuge und einen Kampfhubschrauber auf dem Militärflugplatz Tschkalowski nahe der russischen Hauptstadt Moskau „erheblich beschädigt“. Das Untersuchungskomitee der Russischen Föderation habe eine Untersuchung eingeleitet, hieß es in der Mitteilung des ukrainischen Militärgeheimdienstes.

Angriff auf Flugplatz nahe Moskau: Angeblich „große Hysterie“ in Russland

Im Kreml und bei hochrangigen russischen Militärs habe der Vorfall für „große Hysterie“ gesorgt, berichtete die ukrainische Behörde weiter. Auf dem Flugplatz nahe der russischen Hauptstadt seien sogenannte „Doomsday Planes“ (auf Deutsch „Weltuntergangsflugzeuge“) stationiert. Diese seien im Fall eines Atomkriegs für die russische Regierung samt Präsident Wladimir Putin vorgesehen, berichten die Ukrainer.

Unabhängig überprüft werden können die Angaben bisher nicht. Eine offizielle Reaktion von Russland lag am Mittwochmittag noch nicht vor, auch die staatlichen russischen Nachrichtenagenturen berichten bisher nicht über den Vorfall.

Laut ukrainischen Angaben hätten die „unbekannten Saboteure“ an Flugzeugen der Typen AN-148 und IL-20 jeweils Sprengsätze platziert und diese zur Detonation gebracht. Die Militärmaschinen gehören demnach zum „354. Fliegerregiment zur besonderen Verwendung“ der russischen Streitkräfte. Auch ein Mi-28N-Kampfhubschrauber sei der Attacke zum Opfer gefallen, hieß es weiter.

Ukraine kommentiert Angriff süffisant: Keine „schnelle Genesung“ für Flugzeuge

Bei der AN-148 handelt es sich um ein zweistrahliges Flugzeug des ukrainischen Herstellers Antonow. Es wurde als Passagierflugzeug konzipiert, wird jedoch auch von der russischen Luftwaffe genutzt. Die IL-20 des Herstellers Iljuschin ist unterdessen ein Aufklärungsflugzeug, das bereits im Kalten Krieg regelmäßig zum Einsatz gekommen ist. Der Mi-28N ist ein zweisitziger russischer Kampfhubschrauber des Herstellers Mil. Offiziellen Angaben zufolge verfügt Russlands insgesamt über 126 dieser Helikopter.

Mit einer „schnellen Genesung“ könne bei den drei attackierten Maschinen nicht gerechnet werden, kommentierte der ukrainische Geheimdienst süffisant. Sowohl die beiden Flugzeuge als auch der Helikopter seien „erheblich“ beschädigt worden.

Flugplatz mit Wladimir Putins „Doomsday“-Flugzeugen: Ukraine veröffentlicht Fotos

Nach ukrainischen Angaben hätten die russischen Behörden eine Fahndung nach den Drahtziehern des Angriffs eingeleitet. Außerdem versuche Moskau, die Verbreitung von Informationen über den Vorfall einzudämmen, hieß es aus Kiew.

Der ukrainische Militärgeheimdienst veröffentlichte in seinem Telegram-Kanal unterdessen Fotos, angeblich sind darauf die Flugzeuge auf dem Tschkalowski-Flugplatz zu sehen. Unabhängig überprüfen lassen sich auch diese Aufnahmen derzeit nicht.

Gegenoffensive: Ukraine attackiert immer wieder Ziele in Russland

Seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive hat es bereits mehrere Angriffe auf russische Stützpunkte weit entfernt von der Grenze zur Ukraine gegeben. Bisher kamen dabei meist Drohnen zum Einsatz. So hatte die Ukraine zuletzt erfolgreich russische Langstreckenbomber auf einem Flugfeld in der Umgebung von St. Petersburg angegriffen.

Auch in der russischen Hauptstadt sorgten ukrainische Drohnen bereits mehrfach für Explosionen und entsprechende Schäden. Russland betrachtet die Angriffe als „Terrorakte“. Westliche Völkerrechtsexperten halten die Angriffe, die bisher vor allem militärischen Ziele und Geschäftsgebäuden galten, für legitim.

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