Angriff „sorgfältig vorbereitet“Ukraine versenkt nächstes Kriegsschiff – Explosionen nahe der Krimbrücke

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Die ukrainischen Streitkräfte haben das russische Kriegsschiff „Sergei Kotow“ nach eigenen Angaben in der Nacht auf Dienstag versenkt, die Aufnahme soll das Schiff zeigen.

Die ukrainischen Streitkräfte haben das russische Kriegsschiff „Sergei Kotow“ nach eigenen Angaben in der Nacht auf Dienstag versenkt, die Aufnahme soll das Schiff zeigen.

Die Ukraine meldet die Zerstörung des russischen Kriegsschiffes „Sergei Kotow“. Auch auf die Krimbrücke gab es offenbar einen Angriff.

Ukrainische Marinedrohnen haben in der Nacht auf Dienstag (5. März) nahe der Halbinsel Krim das russische Patrouillenschiff „Sergei Kotow“ angegriffen, das berichten mehrere ukrainische Medien übereinstimmend. „Hromadske“ veröffentlichte am Dienstagmorgen ein Video, auf dem Gefechte zu hören sind, auf die eine größere Explosion folgt. Letztere soll den Einschlag einer ukrainischen Drohne in der „Sergei Kotow“ dokumentieren. 

Sowohl „Hromadske“ als auch die „Ukrainska Prawda“ berufen sich in ihren Berichten über den Angriff auf Quellen im ukrainischen Militärgeheimdienst HUR. Der Schaden an dem russischen Kriegsschiff war am frühen Morgen zunächst noch unbekannt, ebenso das Schicksal der Besatzung.

Russisches Kriegsschiff „Sergei Kotow“ offenbar von Drohne zerstört

Später berichtete die „Prawda“ dann, die „Sergei Kotow“ sei durch ukrainische Magura-Drohnen versenkt worden, das habe der ukrainische Geheimdienst bestätigt. Auch die ukrainischen Streitkräfte sprachen wenig später von der Zerstörung des Kriegsschiffes. Online kursierten Videos, die zeigen sollen, wie die „Sergei Kotow“ im Meer versinkt. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden. 

Nach Angaben der ukrainischen Zeitung ist die „Sergei Kotow“ erst im Januar 2021 in Kertsch vom Stapel gelaufen. Der Wert des Kriegsschiffs soll sich auf rund 65 Millionen US-Dollar (rund 60 Millionen Euro) belaufen.

Es sei der zweite Versuch gewesen, das Schiff zu zerstören, sagte Geheimdienstsprecher Andriy Yusov dem Sender „Radio Liberty“. Der Angriff sei „sorgfältig vorbereitet“ worden, hieß es weiter. Die Zahl der Todesopfer werde derzeit noch untersucht, es seien aber „mindestens zehn Krankenwagen“ auf russischer Seite angefordert worden, erklärte Yusov.

Russische Blogger melden Angriffe nahe der Krimbrücke

Bereits am späten Dienstagabend hatten russische Kriegsblogger unterdessen Angriffe auf der Krim gemeldet. Die Krimbrücke, die nahe Kertsch die ukrainische Halbinsel mit dem russischen Festland verbindet, wurde gesperrt. Die Sperrung dauerte Berichten zufolge auch in den Morgenstunden weiter an. 

Zuvor hatte es in russischen Telegram-Kanälen Berichte über Explosionen nahe der strategisch wichtigen Brücke gegeben. Der Kanal „Rybar“ berichtete von einem „massiven Angriff“ auf die Krim, bei dem auch die Krimbrücke eines der Ziele gewesen sei. Am Morgen berichteten die Blogger dann, die Angriffe auf die Brücke seien erfolgreich abgewehrt worden.

Lage von russischem Kriegsschiff „Sergei Kotow“ unklar

Zur Lage des Patrouillenschiffs „Sergei Kotow“ lägen unterdessen noch keine weiteren Informationen vor, hieß es den russischen Telegram-Kanälen am Dienstagmorgen. Unabhängig überprüft werden können auch diese Angaben nicht. 

Die nach der russischen Besatzung der ukrainischen Halbinsel Krim errichtete Brücke nahe Kertsch gilt als eines der wichtigsten strategischen Ziele der ukrainischen Streitkräfte. (Archivbild)

Die nach der russischen Besatzung der ukrainischen Halbinsel Krim errichtete Brücke nahe Kertsch gilt als eines der wichtigsten strategischen Ziele der ukrainischen Streitkräfte. (Archivbild)

Die Krimbrücke war zuletzt erneut in den Fokus geraten, nachdem bekannt geworden war, dass deutsche Luftwaffenoffiziere in einem von Russland abgehörten Gespräch darüber gesprochen hatten, wie die Ukraine das illegal errichtete Bauwerk mit deutschen Taurus-Marschflugkörpern zerstörten könnte.

Krimbrücke nach Taurus-Leak bei Luftwaffe im Fokus

Bisher lehnt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Lieferung von Taurus allerdings ab. Diese Haltung bekräftigte Scholz zu Wochenbeginn trotz des Leaks bei der Luftwaffe. Russland nutzte den Abhörskandal bei der Luftwaffe zuletzt unterdessen massiv für Propaganda – und behauptete, Deutschland plane Angriffe auf Russland.

Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 ist es der Ukraine unterdessen mehrfach erfolgreich gelungen, russische Schiffe der Schwarzmeerflotte anzugreifen. Zuletzt hatten die ukrainischen Streitkräfte Mitte Februar die Zerstörung des Landungsschiffs „Caesar Kunikow“ gemeldet. Auch das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte, der Raketenkreuzer „Moskwa“, wurde von der ukrainischen Marine im Kriegsverlauf versenkt

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