Kommentar zu Lauterbach„Killervirus“ – Die schrillen Töne des zahnlosen Tigers

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Karl Lauterbach bei einem Besuch in der Kölner Uniklinik.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat in einem Zeitungsinterview davor gewarnt, dass sich das Corona-Virus im Herbst mit einer „absoluten Killervariante“ zurückmelden könnte. Mit diesem Katastrophen-Szenario will der SPD-Politiker der siechenden Impfkampagne in Deutschland neues Leben einhauchen.

Ob das gelingt, darf bezweifelt werden. Schließlich hat die Bundesregierung, der Lauterbach angehört, die Pandemie eben erst für beendet erklärt. Die Ampel-Fraktionen sahen sich zudem außerstande, einen Kompromiss für eine wie auch immer geartete Impfpflicht zu beschließen. Eine Regierung, die sich so vor der Verantwortung drückt, darf sich nicht wundern, wenn im Sommer Millionen Impfdosen das Verfallsdatum überschreiten, weil die Menschen die Notwendigkeit der Impfung nicht einsehen.

Karl Lauterbach drückt gerne den Alarmknopf

Lauterbach hätte wohl vor einem Jahr, als er noch als Dauermahner durch die Talkshows tingelte, kaum gedacht, dass er als Bundesgesundheitsminister die Abschaffung aller Schutzmaßnahmen mitverantwortlich sein würde. Jetzt steht er vor der bitteren Erkenntnis, dass nicht er selbst sondern die FDP die Corona-Politik der Ampel-Regierung bestimmt. Ihm bleibt groteskerweise nichts anderes übrig, als in Interviews mit schrillen Aussagen vor den möglichen Konsequenzen der Politik seiner eigenen Regierung zu warnen.

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Aber zurück zur Sache. Natürlich hat Lauterbach recht, wenn er darauf hinweist, dass das Virus im Herbst möglicherweise in einer gefährlicheren Variante zurückkehren kann. Auszuschließen ist das jedenfalls nicht. Deshalb wäre es klug, für den Fall Vorsorge zu treffen.

Thema Corona-Impfpflicht muss zurück auf die Agenda

Lauterbach wäre nicht Lauterbach, wenn er nicht öffentlich auf den Alarmknopf drücken würde. Hilfreicher wäre es aber, wenn der Gesundheitsminister seinen Job machen würde. Sollte er der Auffassung sein, dass eine „Killervariante“ droht, muss er im Kabinett Überzeugungsarbeit leisten.

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Die Impflücke lässt sich nur schließen, wenn das Thema Impfpflicht zurück auf die Agenda geholt wird. Sollte sich Lauterbach sich mit der Rolle des zahnlosen Tigers abfinden, ist er mitverantwortlich für die Folgen, die künftige Virusvarianten anrichten können.   

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