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China ist „unaufhaltsam“Xi lädt Putin und Kim zur großen Parade nach Peking ein – Trump frotzelt online

3 min
Putin, Xi und Kim gehen lächelnd nebeneinander her.

Dieses Foto der staatlichen russischen Agentur Sputnik zeigt die drei Machthaber bei der Militärparade in Peking.

Erstmals sind die Machthaber Chinas, Russlands und Nordkoreas gemeinsam öffentlich aufgetreten. Im Weißen Haus erzeugt das Unmut.

In Peking sind die Staatschefs Chinas, Russlands und Nordkoreas zusammengekommen. Anlässlich des 80. Jahrestags der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg hatte Xi Jinping den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un eingeladen. Gemeinsam mit anderen Regierungschefs wohnten sie einer großen Militärparade bei. Xi sagte dabei, die Menschheit stehe heute „erneut vor einer Wahl zwischen Frieden oder Krieg“. US-Präsident Donald Trump kommentierte die Zusammenkunft wütend aus der Ferne und beschuldigte Xi, Putin und Kim, sich gegen die USA zu verschwören.

Die Militärparade war der erste gemeinsame öffentliche Auftritt von Putin, Kim und Xi. Sie gaben einander die Hand und unterhielten sich, während sie über einen roten Teppich am Tiananmen-Platz gingen. Zu Beginn der rund 90-minütigen Parade, mit der China militärische Stärke demonstrieren wollte, sagte Xi, sein Land sei „unaufhaltsam“.

Trump spottet: „Herzlichste Grüße“ an Putin und Kim

Militärfahrzeuge und schwere Waffen rollten an den Zuschauern der Parade vorbei, während Bilder von marschierenden Soldaten gezeigt wurden. Besonders waren die Augen darauf gerichtet, wie Xi, Kim und Putin sich verhalten - die staatlichen Medien zeigten jedoch nur wenige Aufnahmen der drei Staatenlenker. Ausländische Journalisten wurden auf Distanz gehalten und aufgefordert, sie nicht zu filmen oder zu fotografieren.

Neben Putin und Kim besuchten auch weitere Staatenlenker die Parade in Peking, darunter der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko. Unter den zwei Dutzend hochrangigen Gästen waren allerdings keine führenden westlichen Politiker.

Eine Fotomontage zeigt Donald Trump und Xi Jinping.

Donald Trump wettert aus der Ferne gegen Xi Jinping und spricht von einer Verschwörung. (Fotomontage)

US-Präsident Trump äußerte sich aus der Ferne zu der Militärparade. Er warf Xi, Kim und Putin vor, sich gegen die Vereinigten Staaten zu verschwören. An Xi gerichtet schrieb Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social: „Richten Sie Wladimir Putin und Kim Jong Un meine herzlichsten Grüße aus, während Sie gegen die Vereinigten Staaten von Amerika konspirieren.“

Zuvor am Dienstag hatte Trump in einem Radiointerview gesagt, nicht besorgt über eine mögliche Achse zwischen Russland und China zu sein. „Ich mache mir überhaupt keine Sorgen“, sagte er. „Wir haben mit Abstand die stärkste Armee der Welt und sie würden niemals ihr Militär gegen uns einsetzen.“

Über Kreml-Chef Putin äußerte sich Trump angesichts der stockenden Verhandlungen über ein Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine „sehr enttäuscht“. „Wir hatten eine großartige Beziehung, ich bin sehr enttäuscht“, sagte er in dem Interview.

Seltener Auslandsbesuch von Kim

Die Militärparade am Mittwoch in Peking fand kurz nach einem Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) statt, bei dem Putin und Xi Nähe demonstriert hatten. China und Russland nutzen die Organisation unter anderem, um ein Gegengewicht zu Zusammenschlüssen westlicher Staaten wie der Nato zu etablieren.

Putin war am Sonntag zu einem mehrtägigen Besuch in China eingetroffen. China und Russland hatten ihre strategischen Beziehungen zuletzt weiter intensiviert. Im Ukraine-Krieg stellt sich die Volksrepublik als neutral dar. Westliche Länder werfen Peking dagegen vor, Moskau in dem Konflikt entscheidend zu unterstützen.

Kim Jong Un war am Dienstag in Peking eingetroffen. Der Machthaber des international weitgehend isolierten Landes reist nur selten ins Ausland. In China, dem wichtigsten Unterstützer Nordkoreas, war er nach offiziellen Angaben zuletzt im Jahr 2019. Pjöngjang pflegt auch zu Moskau enge Beziehungen und unterstützt den russischen Krieg in der Ukraine mit Soldaten. (afp/red)