In Nigeria werden schon wieder massenhaft Schulkinder zum Ziel von Entführern. Eine Grundschule im Bundesstaat Kaduna wurde überfallen.
Bewaffnete Gruppe verschleppt Schüler und LehrerZeugen: Dutzende Schulkinder in Nigeria wurden entführt

Fahrzeuge der nigerianischen Armee in einem Gebiet, in dem bewaffnete Männer Medienberichten zufolge Dutzende Schulkinder entführt haben.
Copyright: AP/dpa
Im westafrikanischen Nigeria sind Medienberichten zufolge Dutzende Schulkinder entführt worden. Eine bewaffnete Gruppe habe demnach eine Grundschule in der Ortschaft Kuriga im nordwestlichen Bundesstaat Kaduna überfallen.
Basierend auf Augenzeugenberichten berichteten Lokalmedien von zwischen 100 und 287 entführten Mädchen und Jungen. Auch Lehrer seien verschleppt worden.
Laut Medienberichten: In Nigeria sind Dutzende Schulkinder entführt worden – Senator Uba Sani bestätigt Vorfall
Der Senator von Kaduna, Uba Sani, bestätigte den Vorfall, machte aber keine Angaben zu Opferzahlen. Er habe sich mit „blutendem Herzen“ von der Gemeinde über die Entführung berichten lassen, sagte Sani in einem Post auf X, ehemals Twitter. Er werde sicherstellen, dass alles unternommen werde, um die Schüler und Schülerinnen zu befreien. Auch Präsident Bola Tinubu und der nationale Sicherheitsberater seien informiert worden, schrieb Sani.
Ende Februar war es bereits im nordöstlichen Bundesstaat Borno zu einer Massenentführung von Binnenvertriebenen gekommen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden dabei mehr als 200 Menschen verschleppt. Eine genaue Zahl der Entführten war auch in diesem Fall nicht bekannt.
Seit 2014 haben die islamistische Terrormiliz Boko Haram sowie kriminelle Gruppen zahlreiche Frauen und Kinder im Norden des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas mit rund 220 Millionen Einwohnern entführt. Dabei geht es entweder um die Erpressung von Lösegeld, Zwangsrekrutierung in bewaffnete Gruppen oder sexuelle Gewalt. Vor fast genau zehn Jahren, im April 2014, sorgte die Entführung von 276 Schülerinnen aus ihrem Internat in der Stadt Chibok für weltweites Entsetzen. Viele der Mädchen sind noch immer vermisst. (dpa)