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Neue Studie25 Prozent der Eltern spüren Schuldgefühle, wenn das Kind vor dem Bildschirm sitzt

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Bei der Nutzung digitaler Medien ihrer Kinder sind die Eltern in Deutschland zwiegespalten. Entlastung ja, aber nicht für das Gewissen. (Bild: iStock/romrodinka)

Bei der Nutzung digitaler Medien ihrer Kinder sind die Eltern in Deutschland zwiegespalten. Entlastung ja, aber nicht für das Gewissen. (Bild: iStock/romrodinka)

Eine neue Studie zeigt, dass viele Eltern beim Umgang Ihrer Kinder mit digitalen Medien zwiegespalten sind. Während sich viele über die Medienkompetenz des Nachwuchses freuen, empfindet fast ein Drittel einen Kontrollverlust.

Nach der Arbeit das Kind abholen, heimkommen und dort warten dann die Wäsche, die Spülmaschine und die Einkäufe. Wenn der Nachwuchs dann nicht spielt oder beim Haushalt hilft, wird der Bildschirm eingeschaltet. 28 Prozent der Eltern in Deutschland nutzen Fernsehen, Handy, Tablet und Co. in stressigen Alltagssituationen, um das Kind zu beschäftigen. Dabei hat ein Viertel der Eltern in Deutschland Schuldgefühle, wenn das Kind digitale Medien nutzt. Das geht aus der Studie „Digitale Medienkompetenz / Digitaler Alltag in der Familie“ des Instituts für angewandte Sozialwissenschaft Infas hervor, über die der „Spiegel“ berichtet.

Eltern sind bei der Mediennutzung der Kinder zwiegespalten

Die Onlinebefragung, die im Auftrag der Initiative „Safe am Screen“ der freenet AG von dem Sozialforschungsinstitut durchgeführt wurde, hat 1095 Eltern mit einem Kind unter 15 Jahren befragt. Die Studie zeigt, dass Eltern in Deutschland zwiegespalten sind, wenn es um die Nutzung von digitalen Medien bei ihren Kindern geht. Während mehr als ein Viertel der Eltern digitale Medien als Entlastung in Stresssituationen nutzen, lehnen es 36 Prozent der Eltern ab. Dabei verspürt ein Viertel Schuldgefühle, wenn sie den Bildschirm für ihren Nachwuchs einschalten, während 36 Prozent das als Erleichterung empfinden.

Die Hälfte der Befragten empfindet Stolz und Freude aufgrund der digitalen Kompetenz ihrer Kinder, 55 Prozent sorgen sich aber über den schlechten Einfluss, den digitale Medien haben könnten. Jedoch trauen sich drei Viertel der Eltern zu, ihrem Kind Orientierung in sozialen Medien geben zu können. Fünf Prozent trauen sich das nicht zu. Zudem hat die Studie ergeben, dass fast ein Drittel der Eltern (29 Prozent) in Deutschland über einen Kontrollverlust bei der Mediennutzung ihrer Kinder klagt.

Auch als Vorbild zwiegespalten

In der Rolle als Vorbild sind viele Eltern ebenfalls zwiegespalten. 61 Prozent möchten ein Vorbild bei der Mediennutzung sein, allerdings gesteht fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent), dass sie dabei nicht immer konsequent sind. Mehr als ein Fünftel der Eltern (22 Prozent) wird vom eigenen Nachwuchs für das Medienverhalten kritisiert. Bei 78 Prozent der Familien gibt es Regeln für die Nutzung digitaler Medien, während 41 Prozent der Eltern auch für sich Regeln zur Mediennutzung aufstellen. (tsch)