Elf TippsWas Eltern sein lassen sollten – um am Ende glücklicher zu werden

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Wie kriegen Eltern es hin, im Erziehungsstress auch die lustigen und leichten Momente mit Kind wieder mehr zu genießen?

Köln – Bin ich genug für mein Kind da? Mache ich alles richtig? Sollte ich noch konsequenter, cooler oder engagierter sein? Eltern machen sich den lieben langen Tag viele Gedanken über ihre Kinder. Wie kommt man da überhaupt noch dazu, das Zusammensein mit den Kleinen richtig zu genießen? Ganz einfach, sagt die Erziehungsexpertin Carol Tuttle auf dem Elternportal motherly: Mütter und Väter sollten manche Dinge einfach sein lassen – dann haben sie auch automatisch wieder mehr Freude am Elternsein.

Wir haben elf ihrer Tipps zusammengefasst:

Nicht daran denken, wie es zu sein hat

Jeder hat im eigenen Elternhaus eine Vorstellung davon vermittelt bekommen, wie eine Kindheit auszusehen hat. Wenn Eltern aber ständig an diesem Konstrukt festhalten, wie es zu sein hat, können sie gar nicht mehr genießen, was tatsächlich passiert.

„Überlege, wo deine eigenen Prioritäten bei der Erziehung liegen und warum.“

Nicht ständig vergleichen

Welche Mama ist am konsequentesten? Welcher Papa engagiert sich am meisten im Klassenverbund? Sich zu vergleichen, verschwendet einfach nur Energie. Eltern sollten das tun, was sie interessiert und was machbar ist.

„Fühle dich nicht unter Druck gesetzt durch das, was andere machen. Und verpflichte andere Eltern nicht dazu, das zu leisten, zu was du selbst fähig bist." 

Sich selbst nicht komplett zurückstellen

Eltern schenken ihren Kindern großzügig Liebe, Zeit und Aufmerksamkeit. Doch sie sollten sich nie selbst aufgeben, nur weil sie Kinder haben.

„Wenn du selbst deine Bedürfnisse ignorierst, vermittelst du auch den Kindern, dass sie sich später nicht um sich selbst kümmern müssen.“

Nicht den ganzen Alltag des Kindes verplanen

Es spricht nichts dagegen, Kinder durch Termine und Unternehmungen in ihren Interessen zu unterstützen und sie neue Erfahrungen machen zu lassen. Viele Eltern aber planen den Alltag ihrer Kinder minutiös durch. Dabei ist es wichtig, dass Kinder auch freie Zeit und Langweile haben. So lernen sie, ihre Freizeit selbst zu gestalten.

„Gib deinen Kindern Raum, die Erfahrungen zu machen, auf die sie Lust haben.“

Grenzen nicht um jeden Preis erzwingen

Eltern müssen Grenzen setzen. Wenn ein Kind sich aber andauernd einer Grenze widersetzt, sollte man es nicht zwingen zu gehorchen. Sondern lieber nachfragen, warum es sich so verhält. Merkt das Kind, dass man sich ihm zuwendet, fällt es ihm leichter zuzuhören. Und die Auseinandersetzung läuft mit weniger Kämpfen und Frustration ab.

„Eltern sollten ein vertrauensvoller und lösungsorientierter Begleiter für das Kind sein, und kein Diktator.”

Aufhören, perfekt sein zu wollen

So etwas wie eine perfekte Mutter oder einen perfekten Vater gibt es nicht. Eltern sollten auch ihre Fehler annehmen und über sich selbst lachen können.

„Die besten Eltern sind bereit, zu lernen, sich zu verändern und sich zu verbessern.“

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Lieber nicht schreien

Eltern, die ihr Kind auch mal anschreien, sollten sich fragen: Hat das Schreien jemals dabei geholfen, die Beziehung zum Kind zu stärken? Gewöhnlich schreien Eltern, wenn sie wütend sind. Kinder sind dann eingeschüchtert, sie fühlen sich unsicher und verlieren ihr Vertrauen.

„Achte darauf, in welchen Situationen du dein Kind anschreist und versuche, diese in Zukunft anders zu handhaben.“

Nicht die Ängste der eigenen Kindheit hochholen

Das Gefühl, nicht zu genügen. Die Furcht, gemobbt zu werden. Jeder kennt die Ängste der eigenen Kindheit. Eltern sollten diese aber loslassen und sich in der Erziehung der Kinder lieber auf das Positive konzentrieren.

„Übertrage die Ängste deiner Vergangenheit nicht auf dein Kind.“

Nicht so viele Sorgen machen

Wenn Eltern sich ständig Sorgen machen, führt das nicht dazu, dass ein Kind tatsächlich in größerer Sicherheit lebt. Es macht auch Eltern nicht glücklicher. Und bewirkt eher, dass Kinder ängstlicher werden.

„Macht euch nicht so viele Sorgen, sondern seid dankbar dafür, dass das Kind in diesem Moment in Sicherheit ist.“

Nicht jedes Kind gleich behandeln

Jedes Kind ist einzigartig. Was für das eine funktioniert, klappt nicht beim anderen. Zwar gelten grundlegende Regeln für alle Kinder – zum Beispiel, dass man andere mit Respekt behandelt. Doch trotzdem sollte man nicht jede Regel bei jedem Kind gleich anwenden.

„Fair zu erziehen bedeutet nicht automatisch, dass man jedes Kind exakt gleich behandelt.“

Weg mit den ständigen Schuldgefühlen

Viele Eltern fühlen sich manchmal schuldig. Dieses Gefühl kann hilfreich sein, wenn man es nutzt, um etwas zu verändern. Doch übermäßige, lähmende Schuldgefühle bringen gar nichts. Sie führen nur dazu, dass man sich wertlos fühlt.

„Du genügst, so wie du bist.“

(iwo)

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