Nervige BlagenDarf man Freunden sagen, dass sie schlecht erzogene Kinder haben?

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Kinder können die Nerven der Anwesenden manchmal gehörig strapazieren.

Berlin – Sie brüllen, werfen sich auf den Boden oder toben durchs Zimmer: Kinder können die Nerven der Anwesenden manchmal gehörig strapazieren. Die eigenen Kinder würde man jetzt in die Schranken weisen, aber bei befreundeten Pärchen bleiben Kommentare meist unausgesprochen; schließlich möchte man die Freundschaft nicht gefährden. Dennoch stellen sich viele insgeheim die Frage: Darf man es den Eltern überhaupt sagen, wenn sich ihre Kinder blöd verhalten?

Freundschaft muss auch Kritik aushalten

„Ja, das sollte und muss auch gehen“, sagt der Familientherapeut Björn Enno Hermans. Eine gute Freundschaft müsse auch Kritik aushalten. Allerdings sollte man seine Bedenken konstruktiv formulieren: „Ich erlebe deine Kinder so und so“ oder „Ich habe das Gefühl, deine Kinder haben sich in dieser Situation nicht adäquat verhalten“.

Man sollte jedoch den richtigen Moment abwarten, das Problem also nicht gerade in einer Krisensituation ansprechen, sondern in einer ruhigen Minute. „Es muss wohlwollend gemeint sein“, rät Hermans. „Grundsätzlich sollten Sie sich immer die Frage stellen: Kommt das wertschätzend an, im Sinne einer Mitsorge für das Kind.“

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Die meisten Eltern schätzen Rückmeldungen von außen, sagt Hermans. „Jeder, der Kinder hat, wird sich immer mal die Frage stellen: „Mach ich das richtig?“ Da sei es ganz wertvoll, wenn jemand einem mal die Außensicht beim Thema Erziehung spiegelte. (dpa/tmn)

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