Teil 2 der Serie „Jetzt aber!“Kölner Coach erklärt, wie man die richtige Sportart für sich findet

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Trainer und Coach Clifford Opoku-Afri sitzt mit zwei blauen Kettlebells auf einer Bank in seinem Fitness-Studio in Ehrenfeld.

Bewegung und Ernährung sind wichtig, aber auch die richtige Einstellung und Sicht auf sich selbst.

Um fit und schlank zu werden, kommt es nicht nur auf Bewegung und Ernährung an. Die Einstellung ist ebenso wichtig. 

Theoretisch wissen wir wohl alle, was wir tun müssen, um schlank, fit und gesund zu sein: Viel bewegen, Muskeln aufbauen, nicht zu viel und vor allem das Richtige essen. Das ist auch alles korrekt. Doch wer wirklich durchstarten und langfristig erfolgreich sein will, braucht noch eine andere Zutat: Die richtige Einstellung und den richtigen Blick auf sich selbst und die Dinge, auch Mindset genannt. Der Kölner Redner, Coach und Fitnesstrainer Clifford Opoku-Afari erklärt im zweiten Teil unserer Motivationsserie, warum das so wichtig ist. 

Die richtige Sportart finden

„Natürlich führt kein Weg daran vorbei, sich mehr und qualitativ hochwertiger zu bewegen“, sagt Opoku-Afari. Das bedeutet zum Beispiel, eine Sportart auszuwählen, die man gut ausüben und beherrschen kann. Wer Rückenschmerzen hat, ist im Squash-Center nicht so gut aufgehoben und sollte lieber etwas anderes machen. 


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Für den dauerhaften Erfolg ist es außerdem sehr wichtig, einen Sport zu finden, der einem Freude bereitet. Von Fitness-Studio über Klettern oder Wandergruppe bis hin zum Tanztraining kann man erstmal jede Menge Sportarten ausprobieren, bis man sich schließlich festlegt. Fast überall sind Probetrainings möglich. „Viele Leute denken, sie müssten mehr vom Selben machen. Daran scheitern viele Neujahrsvorsätze“, hat Opoku-Afari festgestellt.

Ein Beispiel? Sie haben schon fünfmal versucht, sich in einem Fitness-Studio zu betätigen und immer wieder gemerkt, dass Ihnen das gar keinen Spaß macht. Trotzdem melden Sie sich ein sechstes Mal an in der Hoffnung, dass es diesmal anders ist. Ist es aber nicht. Opoku-Afari: „Für das Fitness-Studio gibt es viele tolle Argumente – nur eben nicht für jeden. Deshalb gilt: Wenn das, was du tust, nicht funktioniert, dann tu etwas anderes.“

Sport lieber alleine oder in der Gruppe?

Um den für sich passenden Sport zu finden, sollte man auch vorab für sich klären, ob man lieber alleine oder in der Gruppe aktiv ist. Einige Menschen sind beim Sport am liebsten ganz für sich und können dabei wunderbar abschalten, andere brauchen den Austausch in der Gruppe, feste Termine und Druck von außen. 

Hochwertiger wird die Bewegung durch Beratung und Expertise. Es lohnt sich deshalb, ab und an eine Trainerstunde zu buchen, um die Übungen korrekt auszuführen und falsche Abläufe zu korrigieren. Auch ein Gespräch mit jemandem, der bereits erfolgreich durchzieht, was man sich selbst vorgenommen hat, kann hilfreich sein. „Beratung und ein guter Trainingsplan sind sehr wichtig, wenn man dran bleiben will. Ansonsten ist die Gefahr hoch, dass sich Fehler und Schmerzen einschleichen und man bald entmutigt wieder aufgibt“, erklärt Opoku-Afari.

Hilfreich ist es auch, so viel Bewegung wie möglich in den Alltag mit einbauen, also zum Beispiel mehr zu Fuß gehen, am Wochenende zu wandern oder mit dem Rad zur Arbeit fahren. 

Gutes Essen ist entscheidend

Um fit und schlank zu sein, ist natürlich auch die richtige Ernährung wichtig. Das bedeutet konkret: Hochwertiges Essen wählen, weniger Fastfood, weniger gesüßte Getränke, weniger Alkohol. Achten Sie beim Einkaufen auf Qualität und suchen Sie nach Rezepten für gesunde Mahlzeiten. Wenn Sie nicht selber kochen, schauen Sie sich nach Möglichkeiten um, gesund und hochwertig essen zu gehen. 

Das richtige Mindset entscheidet über Erfolg

Neben Bewegung und Ernährung ist die richtige Einstellung entscheidend. Überdenken Sie dazu Ihren kompletten Tagesablauf. „Ich wünsche mir, dass Sie morgens aufstehen und sich als gesunder und fitter Mensch empfinden. Identifizieren Sie sich als fitte, gesunde und schlanke Person und gestalten Sie Ihren gesamten Tag nach dieser Maßgabe“, rät Opoku-Afari. 

Wenn Sie davon überzeugt sind, dass Sie bereits fit, gesund und schlank sind, verbieten sich einige Verhaltensweisen von selbst. Wer fit und gesund ist, raucht keine Zigaretten und verbringt seine Mittagspause nicht bei McDonalds. „Erinnern Sie sich immer wieder daran, dass Sie ein fitter Mensch sind, nutzen Sie dazu Post-its oder Reminder. Auch die passenden Bilder und Fotos können helfen“, empfiehlt Opoku-Afari. 

„Der Geist geht immer voraus“

Wenn Sie mit dieser Einstellung morgens aufstehen und abends ins Bett gehen, schaffen Sie sich nach und nach eine neue Identität mit Handlungsweisen, die Ihnen guttun. Sie definieren sich mit der Zeit anders. „Das fällt vielen Menschen schwer, weil sie ein anderes Selbstbild haben. Dabei ist es durchaus machbar, seine Einstellungen und Werte mit regelmäßigen Affirmationen zu schärfen. Der Geist geht immer voraus“, macht Opoku-Afari klar.

Denken Sie also nicht: „Erst muss ich abnehmen, dann bin ich selbstbewusst“, sondern entwickeln Sie zuerst das Gefühl, eine wertvolle und selbstbewusste Person zu sein. „Erst dann kann der Körper die Pfunde von Bord werfen. Die äußerliche Hülle repräsentiert immer nur das Innere. Es geht immer von innen nach außen, nicht von außen nach innen“, sagt Opoku-Afari. 

Er ist davon überzeugt: „Sie können noch so viele Muskeln aufbauen oder noch so schlank werden: Wenn Sie sich im Inneren immer noch so fühlen, als wären Sie nichts wert und auf dieser Welt nichts gewollt, wird sich nichts ändern. Sie bekommen trotzdem nicht den besseren Partner oder den besseren Job.“

Zum richtigen Mindset gehört letztendlich auch, sich zu trauen, seine Überzeugungen klar nach außen zu kommunizieren. Wer keinen Alkohol mehr trinken will, muss das auf Partys ganz klar kommunizieren und eckt damit möglicherweise an. Denn wer sich zum Positiven verändert, hält den anderen zugleich immer einen Spiegel vor. Das ist nicht immer gern gesehen und erfordert Mut und Stärke. 

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