Nach der KarnevalspartyLieber kein Paracetamol – Was gegen die Kater-Kopfschmerzen hilft

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Auf der Hand einer Frau liegt eine Tablette, die den Wirkstoff Paracetamol enthält.

Helfen nicht gegen den Kater-Kopfschmerz: Schmerztabletten mit dem Wirkstoff Paracetamol.

Wer am Abend viel trinkt, wird am nächsten Morgen vermutlich von Kopfweh geplagt: Wie ein Kater entsteht – und wie man ihn loswird.

Karnevalslieder, Kostüme, kühles Bier – und zwischendurch eine Runde Kurze: So sieht Karneval für viele Jecken aus. Und der nächste Morgen? Der beginnt für viele Feierwütige traditionellerweise mit einem dicken Schädel und der Erkenntnis: „Ups, das war wohl ein Glas zu viel, mindestens.“ Mit diesem Wissen und diesen Tipps können Sie dem Kater etwas entgegensetzen.

Wie entsteht überhaupt ein Kater?

Zu einem Kater kommt es in erster Linie durch Dehydrierung im Körper, also durch einen Wassermangel, erklärt die Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Alkohol entzieht dem Körper nämlich Wasser und Mineralstoffe. Das Gehirn wird schlechter durchblutet, was den dicken Schädel erklärt, der neben dem großen Durst typisch für einen Kater ist.

Welche Schmerzmittel helfen gegen den Kater?

Bei Kater-Kopfschmerzen sollte man aber besser keine Schmerztablette mit dem Wirkstoff Paracetamol nehmen. Davor warnt die Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit“.

Der Grund: Paracetamol und Alkohol werden in der Leber vom selben Enzym abgebaut. Die Entgiftung des Körpers verlangsamt sich, wenn die Leber mit beiden Stoffen zu tun hat. Außerdem können giftige Abbauprodukte entstehen. Eine Alternative laut „Alkohol? Kenn dein Limit“: Magnesium einnehmen und ein paar Tropfen Pfefferminzöl auf der Stirn verteilen.

Oder man steigt auf eine Schmerztablette mit einem anderen Wirkstoff um: Ibuprofen und Acetylsalicylsäure (ASS) dürfen bei Kater-Kopfweh zum Einsatz kommen.

Mit welchen Hausmitteln werde ich den Kater los?

Oft bedarf es aber gar keiner Tablette, denn auch einige Hausmittel können gegen den Kater helfen. Auf der Hand liegt natürlich: Der Körper braucht am Tag danach ordentlich Flüssigkeit und Mineralstoffe – denn die wurden ihm ja vom Alkohol entzogen. Mineralstoffe werden auch als Elektrolyte bezeichnet.

Viele Hausmittel können den Körper gut mit beidem versorgen: Laut der Apothekerkammer trifft das auf Mineralwasser zu, auf Sportgetränke sowie Apfel- und Orangensaft.

Symbolbild: ein Tisch mit leeren Flaschen Schnaps.

Das war vielleicht ein bisschen viel... Wer am 11.11. viel Alkohol getrunken hat, wacht am nächsten Morgen vermutlich mit einem Kater auf.

Als Inbegriff des Katerfrühstücks gilt der Rollmops. Und wer den salzigen Snack herunterbekommt, macht damit tatsächlich einiges richtig. Nicht nur, weil darin viele Mineralstoffe stecken. Das Salz macht außerdem durstig – man greift danach umso eifriger zur Wasserflasche und versorgt den Körper mit Flüssigkeit.

Wer auf einen Rollmops dankend verzichtet, hat aber Alternativen. Eine Laugenbrezel macht der Landesapothekerkammer Hessen zufolge ebenfalls einen guten Job. Auch geräucherter Lachs oder Essiggurken eignen sich als Katerfrühstück.

Wie sinnvoll sind Medikamente mit Elektrolyten?

Arzneimittel mit Elektrolyten kommen eigentlich zum Einsatz, wenn der Körper aufgrund von Durchfall viel Wasser und Mineralstoffe verliert. So einige Menschen haben diese Mittel aber auch für Katertage entdeckt.

Auch wenn das funktionieren mag: Die Landesapothekerkammer Hessen rät davon aber ab. Aus zwei Gründen: Diese Mittel sind allein für Durchfallerkrankungen zugelassen, nicht aber für die Behandlung eines Katers – zumal auch Hausmittel ausreichend helfen.

Und: Wer diese Medikamente als Anti-Kater-Helfer nutzt, kann zu Lieferengpässen beitragen. Patienten, die diese Medikamente wirklich brauchen, können dann leer ausgehen, warnen die Apotheker.

Was übrigens keinen Sinn macht: Elektrolyte schon vor der Karnevalsfeier einnehmen. Denn solange der Haushalt an Mineralstoffen und Flüssigkeit im Körper ausgeglichen ist, bringen zusätzliche Elektrolyte keinen Vorteil, so die Landesapothekerkammer.

Wie kann ich einem Kater vorbeugen?

Auch wenn viele das nicht gern lesen: Der beste Trick, um einem Kater vorzubeugen, lautet natürlich: möglichst wenig Alkohol zu trinken.

Wer auf Bier, Wein oder Schnaps nicht verzichten mag, sollte zwischendurch immer mal wieder ein Glas Wasser trinken, so der Rat von „Alkohol? Kenn dein Limit“. Nach dem letzten Drink und am besten direkt vor dem Schlafengehen ist ein großes Glas Wasser ein Muss. (dpa, aso)

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