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Gesundheitsreport 2025Ärzte verschreiben mehr denn je – NRW weit vorn

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Zahlreiche Medikamente, darunter auch verschreibungspflichtige Mittel, liegen in einem Ausgabeautomaten in einer Apotheke.

Tabletten als Dauergabe: NRW-Patienten erhalten im Schnitt 317 Tagesdosen. (Symbolbild)

In Deutschland steigt die Zahl der Arzneiverordnungen auf Rekordniveau – in Nordrhein-Westfalen liegt der Wert deutlich über dem Schnitt.

Erwerbstätige in Deutschland erhielten 2024 so viele Medikamente wie nie zuvor: durchschnittlich 5,12 Präparate mit insgesamt 285 sogenannten Tagesdosen (Defined Daily Doses, DDD). Das geht aus einer aktuellen Analyse der Techniker Krankenkasse hervor, über die auch „t-online“ berichtet. Insgesamt wurden laut dem „Gesundheitsreport 2025 – Arzneiverordnungen“ rund 33 Millionen Präparate mit knapp 1,9 Milliarden Tagesdosen zulasten der Kasse in Apotheken eingelöst.

Herz-Kreislauf-Medikamente an der Spitze der Verordnungen

Eine Tagesdosis beschreibt die mittlere empfohlene tägliche Menge und steht nicht für die Tablettenanzahl. So entspricht beispielsweise ein Blutdruckmittel, das zweimal täglich eingenommen werden soll, einer Tagesdosis. Im Vergleich zu 2023 (275 DDD) ergibt sich damit ein Anstieg um etwa 3,4 Prozent.

Medikamente und eine Kanne Tee zur Bekämpfung einer Erkältung sind auf einem Nachttisch aufgestellt.

Erkältungs- und Grippemittel landen in der Statistik nur im Mittelfeld der Verordnungen. (Symbolbild)

Besonders auffällig ist die Dominanz von Herz-Kreislauf-Medikamenten, die mit durchschnittlich 108 Tagesdosen pro Erwerbsperson den größten Anteil ausmachen. Auf Platz zwei folgen Medikamente gegen Magen- und Darmbeschwerden sowie Sodbrennen mit rund 37 Tagesdosen. Arzneimittel für das Nervensystem, darunter Antidepressiva, liegen mit rund 31 Tagesdosen an dritter Stelle.

Tabletten Symbolbild

Weit vorne liegen dagegen Präparate gegen Bluthochdruck und andere Herzleiden. (Symbolbild)

Unterschiede zeigen sich auch zwischen den Geschlechtern: 75,6 Prozent der Frauen erhielten 2024 mindestens ein Rezept, bei den Männern waren es 62,4 Prozent. Damit lag der Anteil der Frauen ohne Verordnung bei 24,4 Prozent, während er bei den Männern 37,6 Prozent betrug. Diese Kennzahlen gehen aus dem „Gesundheitsreport 2025 – Arzneiverordnungen“ der Techniker Krankenkasse hervor.

NRW über dem Bundesschnitt – deutliche Unterschiede zwischen den Ländern

Neben den bundesweiten Rekordwerten zeigt die TK-Auswertung große regionale Unterschiede. Sachsen-Anhalt führt die Statistik mit 327 Tagesdosen an, dicht gefolgt vom Saarland mit 322. Nordrhein-Westfalen belegt mit 317 Tagesdosen den dritten Platz im Bundesvergleich und liegt damit deutlich über dem Bundesschnitt von 285.

Am unteren Ende rangiert Baden-Württemberg mit 252 Tagesdosen, während Bayern und Berlin jeweils auf 257 kommen. Weitere Werte: Mecklenburg-Vorpommern 318, Rheinland-Pfalz 310, Schleswig-Holstein 301, Niedersachsen 298, Thüringen 297, Hessen 280, Hamburg 269, Bremen 266 und Sachsen 261. (jag)