Von Aufschieben bis AblenkenDie 4-A-Regel hilft dabei, Nichtraucher zu werden

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Ganz schön ekelig: ein übervoller Aschenbecher mit Zigarettenstummeln

Köln – Am ersten Tag des neuen Jahres schwören sich viele Raucher: „Ich höre auf!“. Im Schnitt dauert es aber drei oder vier Anläufe, bis ein Raucher nikotinfrei wird. Deshalb benötigen angehende Nichtraucher die richtige Strategie.

Wenn ein Raucher das Verlangen nach einer Zigarette verspürt, ist das vergleichbar mit einer Welle: Sie baut sich auf, wird immer größer, ebbt dann aber auch wieder ab. „Wer sein Laster loswerden will, sollte auf dieser Welle surfen und warten, bis der Drang vorbei ist“, rät Michaela Goecke von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln. Die Leiterin des Referats Suchtprävention empfiehlt angehenden Nichtrauchern deshalb die sogenannte 4-A-Regel: Aufschieben! Ausweichen! Abhauen! Ablenken!

Das Verlangen nach der Zigarette aufschieben

„Wenn der Suchtdruck kommt, heißt es, das Verlangen aufzuschieben. Statt zur Zigarette zu greifen, weicht man auf zehn tiefe Atemzüge aus. Das klappt überall. Dann sollte man aus der Risikosituation abhauen – egal wie, Hauptsache sich irgendwie bewegen. Schließlich gilt es sich abzulenken, etwa mit einem Knautschball, den man für solche Fälle in der Tasche hat, oder Lutschpastillen“, erklärte Goecke.

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Michaela Goecke ist Leiterin des Referats Suchtprävention bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Lutschpastillen mit Pfefferminzgeschmack sorgten nicht nur für frischen Atem, sondern hätten meist auch den Nebeneffekt, dass zu ihnen keine Zigarette mehr schmeckt. Die Suchtexpertin rät Rauch-Stoppern außerdem, alle Utensilien rund ums Rauchen wie Feuerzeuge, Zigaretten-Etuis oder Aschenbecher aus dem Sichtfeld zu räumen: „Nichts soll einen daran erinnern „Ah, da war doch was“.“

Bewusst machen, welcher Rauchertyp man ist 

Vor dem Projekt, mit dem Rauchen aufzuhören, sollte man sich auch bewusst werden, was für ein Rauchertyp man ist. Bei Menschen, die körperlich vom Nikotin abhängig sind, kann es mit Nikotinersatz – zum Beispiel als Pflaster auf der Haut – besser klappen. Eine körperliche Abhängigkeit liegt zum Beispiel bei Menschen vor, die gleich morgens nach dem Aufstehen das Verlangen nach einer Zigarette haben.

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Raucher, bei denen der Griff zum Glimmstängel dagegen ein gelerntes Verhalten ist, sollten analysieren, wann sie zu Zigaretten greifen. Risikosituationen können der Kaffee am Morgen, die Zigarette nach dem Essen oder das Rauchen zu Wein oder Bier sein. Dann kann es eine Strategie sein, eine Zeitlang keinen Espresso oder Kaffee zu trinken, nach dem Essen eine Runde zu laufen, sich mit Menschen zusammentun, die ebenfalls nicht rauchen.

Nach einem Rückfall nicht aufgeben

Und wie geht man mit einem Rückfall um? „Auf keinen Fall denken „Dann versuche ich es in einem Jahr wieder“, sondern sofort die Reißleine ziehen und sich weiter motivieren“, empfiehlt Goecke. Sie weiß: „Ein Raucher braucht meist mehrere Anläufe, um rauchfrei zu werden.“  (dpa/tmn) 

Die BZgA unterstützt Aufhörwillige mit einem kostenfrei erhältlichen Start-Paket. Neben Informationen enthält es einen Relaxball zum Kneten, Lutschpastillen, einen Abreißkalender mit Motivationen für die ersten 100 rauchfreien Tage sowie einen Selbsttest zur Tabakabhängigkeit. Bestellbar ist es unter www.rauchfrei-info.de.

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