Das Auswärtige Amt warnt nach dem Erdbeben vor Russland vor Reisen in 8 Länder. 11 weitere Staaten im Pazifikraum sind bedroht.
Tsunami-Gefahr im PazifikDiese 19 Länder sind akut bedroht

Hinweis auf Lebensgefahr: Ein Tsunami-Evakuierungsschild im neuseeländischen Piha erinnert daran, wie schnell nach einem Seebeben meterhohe Wellen die Küste erreichen können. (Symbolbild)
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Ein massives Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka hat am 30. Juli 2025 eine Kettenreaktion ausgelöst: Rund um den gesamten Pazifikraum gelten Tsunamiwarnungen, Millionen Menschen wurden vorsorglich evakuiert. Zahlreiche Länder sind akut bedroht – und raten derzeit von nicht zwingend notwendigen Reisen ab. Auch das Auswärtige Amt warnt vor Aufenthalten in den betroffenen Küstenregionen und ruft deutsche Reisende zur besonderen Vorsicht auf. Mittlerweile gibt es formelle Reisewarnungen für acht Länder: die USA (mit Hawaii), Russland/Kamtschatka, Ecuador, Kiribati, die Salomonen, Peru, Chile und Costa Rica.

Die Karte des Tsunami-Warnsystems der US-Behörde NOAA zeigt Warnungen (rot), Hinweise (orange), Beobachtungen (gelb) und Bedrohungsgebiete (lila) nach dem schweren Erdbeben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka am 30. Juli 2025.
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Japan
In Japan gelten nach wie vor Tsunamiwarnungen für die gesamte Pazifikküste von Hokkaido bis Kyushu. An mehreren Orten wurden Wellenhöhen von bis zu drei Metern gemeldet. Zahlreiche Küstenstädte sind evakuiert, Fähr- und Zugverbindungen wurden eingestellt. Reisenden wird dringend geraten, betroffene Regionen zu meiden.
Russland (Kamtschatka und Kurilen)
Das Epizentrum des Bebens lag vor Kamtschatka. Hier wurden die höchsten Wellen gemessen, ganze Küstenorte stehen unter Wasser. Behörden sprechen weiterhin Evakuierungsanweisungen aus und raten Touristen, die Region umgehend zu verlassen oder Einreisen zu verschieben.
USA: Westküste und Hawaii
Für Kalifornien, Oregon, Washington und Alaska gilt Tsunamiwarnung. In Küstenorten wurden Strände gesperrt, Menschen aus gefährdeten Gebieten in höher gelegene Regionen gebracht. Auch auf Hawaii wurden Evakuierungen angeordnet, Wellen erreichten hier mehr als 1,5 Meter Höhe.
Kanada
In British Columbia gilt ebenfalls erhöhte Alarmstufe. Reisende sollen die Küsten meiden und auf Durchsagen der Behörden achten.
Lateinamerika
Chile, Peru, Ecuador, Panama, Costa Rica und Mexiko haben entlang ihrer Pazifikküsten Warnungen ausgerufen. In einzelnen Orten wurden Küstenabschnitte evakuiert, Behörden raten Touristen zur Verschiebung von Reisen in betroffene Regionen.
Pazifikinseln und Australien
Von Tonga und Fidschi über Guam und die Philippinen bis nach Taiwan und Neuseeland wurden Tsunamiwarnungen ausgesprochen. Auch Kiribati und die Salomonen haben mittlerweile Alarmstufe ausgegeben und bereiten Evakuierungen in besonders gefährdeten Küstenabschnitten vor. Australien warnt für einzelne Küstengebiete vor ungewöhnlich starken Strömungen und rät vom Aufenthalt an Stränden ab.
Die betroffenen Länder selbst richten sich mit Evakuierungs- und Sicherheitsanweisungen primär an alle Menschen vor Ort – Touristen wie Einheimische. Generelle Einreiseverbote gibt es aktuell nicht, die Behörden appellieren aber dringend, Küstenregionen zu meiden.
Das sollten Reisende jetzt wissen
Küstenregionen im gesamten Pazifikraum sind von der Tsunami-Gefahr betroffen. Wer nicht zwingend reisen muss, sollte geplante Aufenthalte verschieben. Bereits vor Ort befindliche Reisende müssen den Anweisungen der örtlichen Behörden Folge leisten und sich in höhere Gebiete begeben, wenn Evakuierungen angeordnet werden.
Aktuelle und verlässliche Informationen liefern u. a. die Japanische Meteorologische Agentur (JMA), das Pacific Tsunami Warning Center (PTWC) und die Reisehinweise des Auswärtigen Amts. Weitere Informationen zu Reiserücktritt und Umbuchungen finden Sie ebenfalls auf den Seiten des Auswärtigen Amts. (jag)