Praktische WhatsApp-FunktionWie man nervige Kommunikation in Chatgruppen vermeidet

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Eine Gruppe Freunde guckt auf ihre Smartphones

Eine WhatsApp-Gruppe kann ganz schön nerven, mit der Funktion Communitys lassen sich größere Gruppen besser organisieren.

In sozialen Medien enden Gruppen oft im Kommunikationschaos. Eine WhatsApp-Funktion namens „Communitys“ soll Abhilfe schaffen.

Ein Straßenfest organisieren, eine Bürgerinitiative gründen oder eine gemeinsame Plattform für Sportbegeisterte in der Region schaffen. Sicher fällt Ihnen selbst etwas ein, wofür man eine größere Anzahl von Menschen miteinander vernetzen könnte. Dass die so genannten sozialen Netzwerke dafür denkbar ungeeignet sind, darf als hinreichend bewiesen gelten. Bei mehr als zehn Mitgliedern bricht meist Kommunikationschaos aus.

Steffen Haubner

Steffen Haubner

schreibt als Journalist über Technik- und Medienthemen

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Auch mit Messengern wie Signal oder WhatsApp habe ich schon einige leidvolle Erfahrungen gemacht. Da hatte ich mich allerdings noch nicht näher mit einer relativ neuen Funktion von WhatsApp befasst, den „Communitys“. Ganz allgemein gesagt geht es dabei darum, größere Gruppen zu verwalten, die ihrerseits aus mehreren Gruppen bestehen können. Dabei denkt man zuerst an Unternehmen, Organisationen mit vielen Mitgliedern oder Großveranstaltungen. Aber auch im privaten Umfeld kann es sinnvoll sein, eine Community zu gründen.

Die Community-Funktion gibt es für iPhones und Android

Bleiben wir mal beim ersten Beispiel, dem Straßenfest. Dafür gründen Sie zunächst eine Community mit einem Namen wie „Sommerfest XY-Straße“. Unter Android finden Sie die Community-Funktion auf der Hauptseite im Reiter ganz links, er zeigt ein Gruppen-Symbol mit drei stilisierten Personen. Bei iPhones ist das Symbol unten rechts. Tippen Sie auf „Neue Community“ und „Los geht's“. Geben Sie einen Namen ein und tippen Sie unten auf „Gruppe hinzufügen“. Das kann eine neue oder eine bereits bestehende Gruppe sein. Auch einzelne Nutzerinnen und Nutzer lassen sich hinzufügen oder, falls sie noch nicht bei WhatsApp sind, mit einem via SMS geteilten Link einladen.

Das Besondere ist nun: Die Gruppenmitglieder können nur in den Untergruppen miteinander kommunizieren, nicht mit allen Teilnehmern. Um Letzteres zu ermöglichen, muss man eine neue Untergruppe für alle erstellen. Entscheidend ist, dass Sie den Untergruppen bestimmte Aufgaben zuweisen. In unserem Beispiel könnte man zunächst ortsansässige Unternehmen, Vereine oder Hausgemeinschaften als Gruppen hinzufügen. Zusätzlich könnte man Gruppen neu gründen, die für bestimmte Organisationsaufgaben zuständig sind, etwa „Orga-Leitung“, „Leibliches Wohl“, „Musikalisches Rahmenprogramm“. Jede Untergruppe wird immer neu zusammengestellt, Sie müssen jedes Mitglied erneut hinzufügen.

In einer Community kann man zielgerichtet kommunizieren

Das heißt, dass man in einer Community zielgerichtet kommunizieren kann, ohne dass gleich alle wahllos durcheinander posten. Für die Erstellung und Verwaltung der Communitys sind die „Admins“ verantwortlich, also die Gründer und alle, die sie später mit dieser Rolle betrauen. Sie entscheiden, welche Gruppen aufgenommen werden, können einzelne Mitglieder aus der Community entfernen und unangemessene Inhalte löschen. Ankündigungen, die in sämtlichen Untergruppen für alle erscheinen, können nur von Admins erstellt werden.

Wie WhatsApp-Chats, so sind auch Communitys privat, alle Nachrichten sind durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt. Nur Mitglieder der jeweiligen Gruppen können die Nachrichten sehen. WhatsApp verspricht, dass sensible Daten aus Chats vor unbefugtem Zugriff geschützt sind, die Telefonnummern von Mitgliedern bleiben vor der Community verborgen und werden nur den Community-Admins sowie den Mitgliedern in derselben Gruppe angezeigt. Unerwünschte Kontaktaufnahme oder das Sammeln von Telefonnummern sind somit ausgeschlossen.

Zudem kann man nach Communitys nicht gezielt suchen. Das verhindert, dass sich unerwünschte Gäste – im Netzjargon spricht man von Trollen – einschleichen, die schlechte Stimmung verbreiten oder nur Werbung in eigener Sache machen wollen. Es sei denn natürlich, man lädt sie selbst ein.

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