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SicherheitBluetooth, GPS und WLAN auch mal ausschalten

Lesezeit 2 Minuten
Eine Hand hält ein Smartphone.

GPS, WLAN oder Bluetooth zwischendurch abschalten, wenn es nicht benötigt wird, lohnt sich.

Wer die Funkmodule am Smartphone nur einschaltet, wenn sie gebraucht werden, tut etwas für die Privatsphäre - und hat noch mehr Vorteile.

GPS, WLAN und Bluetooth sind bei vielen Nutzern und Nutzerinnen am Smartphone permanent eingeschaltet. Das ist praktisch, schneller und bequemer. Trotzdem lohnt es sich, die Funkmodule auszuschalten, wenn man sie nicht oder nicht mehr benötigt, rät die Stiftung Warentest.

Denn so können etwa Apps keine Standortdaten sammeln, und der Akku hält auch länger durch. Spätestens wenn man nur noch einen Ladestand von wenigen Prozenten hat, ließen sich durch das Abschalten nicht benötigter Funkverbindungen oft noch entscheidende Minuten Laufzeit gewinnen.

Datenschutz auf dem Handy: WLAN, GPS ausmachen

Und wer GPS oder WLAN nur bei Bedarf einschaltet, gibt auch weniger über sich preis. Denn App- und Betriebssystemanbieter könnten bei eingeschalteten Funkverbindungen Bewegungsdaten speichern oder sogar Bewegungsprofile erstellen, erklären die Warentester.

Besonders detailliert ist das möglich, wenn „Standortgenauigkeit verbessern“ aktiviert ist. Dann werden zusätzlich zu den GPS-Daten auch Informationen über WLAN-Netze und Mobilfunkmasten sowie gegebenenfalls von Smartphone-Sensoren wie etwa Beschleunigungsmesser oder Gyroskop erhoben. Sowohl unter Android als auch unter iOS lässt sich „Standortgenauigkeit verbessern“ abschalten.

Ungenutztes Bluetooth macht es Kriminellen leichter

Funkschnittstellen können zudem ein Einfallstor für Kriminelle sein. Besonders bei Bluetooth entdeckten Sicherheitsforschende immer wieder Schwachstellen, die es Angreifern schlimmstenfalls ermöglichen, die Kontrolle über das Smartphone zu übernehmen, so die Warentester. 

Wer also gerade keine Musik über Kopfhörer hört oder vielleicht sein Hab und Gut mit einem Tracker ortet, schaltet Bluetooth einfach aus.

Bei Android geht's schnell, bei iOS geht's in die Einstellungen

Auf Android-Mobilgeräten deaktiviert man GPS, WLAN und Bluetooth ganz einfach in den Schnelleinstellungen: Diese öffnen sich mit einem Wisch vom oberen Bildschirmrand nach unten.

iPhones haben auch so ein Schnelleinstellungs-Menü zum Herunterwischen. Allerdings sind Deaktivierungen hier nur vorübergehend. Nach einiger Zeit aktiviert das iPhone GPS, WLAN oder Bluetooth automatisch wieder. Echtes Ausschalten funktioniert nur in den Einstellungen. 

Um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass Standortdaten oder andere sensible Informationen in unbefugte Hände geraten, ist es auch wichtig, Apps sorgfältig auszuwählen und nur solche zu installieren, die wirklich und regelmäßig benötigt werden, rät die Landesdatenschutzbeauftragte von Nordrhein-Westfalen. Denn auch Apps, die gerade nicht aktiv genutzt werden, könnten Daten sammeln und diese gegebenenfalls unbemerkt im Hintergrund übermitteln.

Bei Smartphone die Berechtigungen prüfen

Und wenn man etwas installiert, sollte man grundsätzlich kritisch prüfen, welche Berechtigungen man der jeweiligen App einräumt. Zugriffsrechte auf Kalender, Kontakte, Kamera, Fotos, Videos, körperliche Aktivität oder eben auch auf den Standort gewährt man nur, wenn die jeweilige Berechtigung für die Nutzung zwingend notwendig ist. (dpa)