Bis zu 9900 EuroSo kommen Sie an die Förderung für Elektroauto und Wallbox

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Fast jede vierte Neuzulassung ist inzwischen ein Auto mit Elektroantrieb. 

Köln – Das nächste Auto, das Sie sich zulegen, könnte ein E-Auto sein. Die werden immer beliebter, fast jede vierte Neuzulassung ist inzwischen ein Auto mit Elektroantrieb. Wer sich für ein Elektroauto entscheidet, bekommt Geld vom Staat und vom Hersteller dazu: Bis zu 9900 Euro an Förderung sind für ein Auto mit eigener Ladestation drin. Mit Strom statt Benzin sparen Autofahrer auch beim Tanken Geld, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt.

Wie Verbraucher an die Fördermittel kommen und unter welchen Voraussetzungen, zeigt unser Überblick. Außerdem erfahren Sie, was seit dem 1. Juli anders ist und wie viel Geld sich sparen lässt, wenn Strom statt Benzin fließt.

Innovationsprämie für Elektroautos bis 2025 verlängert

Autos mit Elektroantrieb werden immer beliebter, sowohl reine Elektroautos als auch Plug-in-Hybride. Vor allem im vergangenen Jahr haben sie nach einer Erhöhung der Zuschüsse zugelegt. Machten Elektrofahrzeuge 2019 nur 3 Prozent der Neuzulassungen aus, sind es mittlerweile 22,5 Prozent (erstes Halbjahr 2021). Seit dem 3. Juni 2020 bekommen Verbraucher bis zu 9000 Euro beim Kauf eines Elektroautos dazu.

Der Bund hatte seinen Anteil der Förderung verdoppelt. Zuvor wurde sie zu gleichen Teilen von Bund und Hersteller getragen. Ursprünglich waren die höheren Zuschüsse nur für den Zeitraum vom 3. Juni 2020 bis Ende 2021 geplant. Jetzt gilt die „Innovationsprämie“ noch bis 2025, Verbraucher können sie also auch in den kommenden Jahren nutzen.

Jeder Fünfte sagte in einer aktuellen Umfrage des Vergleichsportals Verivox, sein nächstes Auto soll ein E-Auto sein. Bei denjenigen, die konkret innerhalb des nächsten Jahres ein Auto kaufen möchten, sind es 25 Prozent. Damit liegen die E-Autos in der Beliebtheit zwar nach wie vor mit großem Abstand hinter Benzinmotoren, sind aber inzwischen beliebter als Diesel. Für die Umfrage wurden 1000 Pkw-Halter befragt, beauftragt war das Marktforschungsinstituts innofact.

Voraussetzung für die Förderung

Das Modell muss auf der Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge stehen. Die Erstzulassung darf nicht mehr als ein Jahr zurückliegen und es muss eine Mindesthaltedauer erfüllt sein. Eine Förderung können Autofahrer aber auch für ein E-Auto bekommen, das sie gebraucht kaufen oder nur leasen. Voraussetzung ist dann etwa, dass die Erstzulassung nicht vor dem 4. November 2019 war und die Fahrleistung 15.000 Kilometer nicht überschreitet.. Der Preis für einen Gebrauchtwagen darf nicht mehr als 80 Prozent des Listenpreises betragen. Genaue Informationen erteilt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausführkontrolle (Bafa) online.

Soviel Geld bekommen Sie dazu

Neuwagen

Reines Elektroauto oder Brennstoffzellenauto Listenpreis: Bis 40.000 Euro (netto, Basismodell) > Förderung: 9000 Euro

Listenpreis: Mehr als 40.000 Euro, bis 65.000 Euro > Förderung: 7500 Euro

Plug-in-Hybridfahrzeug Listenpreis: Bis 40.000 Euro > Förderung: 6750 Euro

Listenpreis: Mehr als 40.000 Euro, bis 65.000 Euro > Förderung: 5625 Euro

Gebrauchtwagen

Es gilt pauschal die gleiche Förderhöhe wie für 40.000 bis 65.000 Euro:

Reines Elektroauto, Brennstoffzellenauto > Förderung: 7500 Euro

Plug-in-Hybridfahrzeug > Förderung: 5625 Euro

Leasing

Auch Leasing von Elektrofahrzeugen wird gefördert. Die Höhe der Zuschüsse ist abhängig von der Leasingdauer. Ab zwei Jahren gilt die maximale Förderung von 9000 Euro für ein reines Elektro- oder Brennstoffzellenauto und 6750 Euro für einen Plug-in-Hybrid. Den Antrag muss derjenige stellen, auf den das Fahrzeug zugelassen wird.

Quelle: Bafa

Ladestation / Wall-Box

Es gibt 900 Euro pauschal pro Ladepunkt. 

Und so geht’s: Beantragt wird die Förderung bei der deutschen Förderbank KfW über das Zuschussportal. Außerdem geben auch manche Bundesländer und Kommunen einen Zuschuss für die Installation einer eigenen Ladestation.

Und so kommt man an die Förderung

Ausschließlich online: Für die Antragsstellung hat das Bafa ein elektronisches Antragsformular eingerichtet, andere Anträge werden nicht berücksichtigt. Vorsicht beim Ausfüllen und Einreichen, man hat nur einen Versuch! Da nur der Erstantrag bearbeitet wird, sollte man sich hierfür genügend Zeit nehmen. Beispielsweise benötigt man bereits den Kaufvertrag oder Leasingvertrag. Alles Wichtige zur Antragstellung erklärt das Bafa online auf einem Merkblatt.

Warnung vor Betrug beim E-Autokauf

Der ADAC warnt, dass Autohändler versuchen, die staatlichen Fördermittel abzugreifen. Betroffen seien vor allem Gebrauchtwagen und Tageszulassungen. Über unzulässige Verträge oder Rechnungen kaschieren die Händler einen zu hohen Preis. Der Kunde bekommt keine Förderung, der Händler durch Tricks schon. Verbraucher sollten vor allem stutzig werden, wenn Teile der Rechnung gesondert ausgegeben werden oder sie eine zweite Rechnung bekommen, die sie nicht beim Bafa einreichen sollen.

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„Lassen Sie sich vor dem Kauf eines E-Autos eine Musterrechnung des konkreten Fahrzeuges zusenden“ rät der ADAC. So können Verbraucher vorab selbst prüfen, ob das Fahrzeug die Voraussetzungen für eine Förderung erfüllt. Dafür darf der Preis einen Schwellenwert nicht überschreiten, dabei helfe das Merkblatt des Bafa.

Eigene Ladestation

Noch hapert es vielerorts an Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge. Doch Verbraucher können sich eine Wallbox auch privat installierten und staatlich bezuschussen lassen: 900 Euro gibt es pauschal pro Ladestation dazu. Die Gesamtkosten für die Installation müssen dafür über diesem Betrag liegen. Dazu gehören laut ADAC Kosten für die Wallbox selbst, das Energie- und Lademanagementsystem zur Steuerung der Ladestationen, den Netzanschluss sowie die Installation durch einen Elektriker inklusive Erdarbeiten, um Kabel zu verlegen.

Elektro statt Benziner: So viel Geld lässt sich sparen

Die Stromkosten für Elektroautos sind nach Berechnungen des Portals Check24 erheblich günstiger als die Spritkosten eines herkömmlichen Benziners: 655 Euro und damit 47 Prozent ließen sich einsparen. Ausgehend vom jährlichen Durchschnittsverbrauch und durchschnittlichen Jahreskilometern bezifferte das Unternehmen die jährlichen durchschnittlichen Benzinkosten auf 1385 Euro. Basis waren dabei die Durchschnittspreise im Juni. Der Strom für die gleiche Fahrleistung eines E-Autos würde demnach 730 Euro kosten. Damit wären die Benzinkosten fast doppelt so hoch.

Diese Werte liegen der Berechnung zugrunde: Die Benzinpreise sind zuletzt stark gestiegen. Grundlage der Schätzung sind Statistiken von Behörden und Verbänden und eigene Berechnungen des Münchner Unternehmens. Das Bundesverkehrsministerium beziffert den Durchschnittsverbrauch der Autos in Deutschland auf 7,8 Liter pro 100 Kilometer. Den durchschnittlichen Stromverbrauch eines E-Autos schätzt Check24 auf Basis von ADAC-Daten und eigenen Berechnungen auf 20,7 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Die durchschnittliche Fahrleistung beziffert das Portal auf 11.387 Kilometer im Jahr, basierend auf Daten seiner Kfz-Versicherungskunden. (mit dpa) 

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