Kegelrobbe, Uhu, WildkatzeDiesen Tieren geht es dank Schutzmaßnahmen wieder besser

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Auf der Helgoländer Düne wurden in diesem Winter so viele Jungtiere wie noch nie geboren.

Köln – Diesen Artikel haben wir von unserer Kinderseite Duda übernommen.

Wenn es um Tierarten geht, liest man oft schlechte Nachrichten. So ist zum Beispiel der Feldhamster vom Aussterben bedroht. Etwa 30 Prozent der Säugetiere, die in Deutschland leben, sind gefährdet. Das schreibt das „Rote-Liste-Zentrum“. Damit diese Zahl ein bisschen klarer wird, stellen wir uns einfach mal vor, in einer Schulklasse säßen 30 unterschiedliche Säugetiere: Zehn von ihnen sind krank, zehn sind gesund und dem Rest geht es so mittel.

In den Roten Listen werden alle Tiere aufgeführt, die in Deutschland leben: Säugetiere, Vögel, Fische, Insekten und viele mehr. Etwa alle zehn Jahre werden diese Listen erneuert. So kann man sehen, wie eine Tierart sich entwickelt. Günter Matzke-Hajek vom „Rote-Liste-Zentrum“ sagt: „In der Landschaft gab es in der Vergangenheit viele Veränderungen – und darunter leiden die Tiere.“ So werden Felder und Wiesen intensiver bewirtschaftet als früher oder Gebäude und Straßen gebaut.

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die Bäche und Flüsse in Deutschland sind wieder sauberer geworden – und einigen Fischen geht es dadurch besser! Hier stellen wir sechs weitere Tiere vor, die sich erholt haben.

Großes Mausohr

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Das Große Mausohr mag alte Gemäuer.

Die Fledermaus-Art Großes Mausohr hast du vielleicht abends schon mal flattern gesehen. Den Tag verschlafen die Tiere kopfüber hängend unter alten Dächern. Dort bekommt sie im Sommer auch ihre Kinder. Doch weil beim Renovieren alter Gebäude oft die Dachböden komplett dicht gemacht wurden, litt das Mausohr an Wohnungsnot. Seit einigen Jahren wird mehr darauf geachtet, dass die Fledermaus noch einen Zugang zum Gebäude hat.

Wanderfalke

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Der Wanderfalke litt unter einem Insektengift.

Der Wanderfalke jagt und frisst andere Vögel, zum Beispiel Tauben. Doch das wurde ihm zum Verhängnis: Wenn seine Beute vorher Nahrung gefressen hatte, die mit dem Insektengift DDT belastet war, reicherte sich dieses Gift im Körper des Wanderfalken an. Es führte dazu, dass die Eierschalen des Tiers so brüchig wurden, dass kaum noch Jungvögel zur Welt kamen. Seit ungefähr 50 Jahren ist das Gift verboten – und dem Wanderfalken geht es besser.

Atlantische Kegelrobbe

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Kegelrobben dürfen nicht mehr gejagt werden.

Die Kegelrobbe ist mit gut 250 Kilogramm das größte Raubtier Deutschlands – und sie frisst sehr gerne Fisch. Deswegen haben Fischer sie lange als Konkurrenz angesehen und gejagt. Auch verschmutztes Wasser machte den Tieren zu schaffen. Es ging ihnen richtig schlecht. Doch mittlerweile ist die Jagd in vielen Ländern verboten – und die Bestände erholen sich. Auf der Helgoländer Düne wurden im vergangenen Winter 652 Jungtiere geboren. So viele wie noch nie!

Wildkatze

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Wildkatzen mögen Wälder mit vielen verschiedenen Bäumen.

Deutschland ist eigentlich schon immer die Heimat der Wildkatze. Doch lange fühlte das Tier sich in den Wäldern hier nicht wohl: es gab zu wenig unterschiedliche, alte Bäume, zu wenig Gebüsch am Boden, zu wenig Verstecke und zu wenig Mäuse (die Leibspeise der Wildkatze). Doch weil die Förster heute darauf achten, dass der Wald gemischter ist, kommt auch die Wildkatze zurück. Damit sie bleibt, steht sie unter Schutz und darf nicht gejagt werden.

Uhu

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Der Uhu brütet gerne an Felsen.

Dieser Vogel brütet gerne an Felsen. Und manche Leute klettern gerne an Felsen. Doch genau hier liegt das Problem: „Wird der Uhu an zwei Wochenenden hintereinander von Kletterern gestört, gibt er seine Eier auf“, sagt Günter Matzke-Hajek. Und dann gibt es keinen Nachwuchs. Deswegen sind viele Felsen an denen Uhus brüten, heute für Kletterer gesperrt. „Heute gibt es in Nordrhein-Westfalen wieder erfreulich hohe Uhu-Bestände“, sagt der Experte.

Schwarzspecht

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Der Schwarzspecht baut nur in Buchen und Kiefern.

Im Wald hast du ihn bestimmt schon mal klopfen gehört: den Specht. Auch der Vogelart Schwarzspecht geht es wieder besser. Vor etwa 50 Jahren war der Schwarzspecht sehr selten geworden. Denn er gab zu wenig alte Buchen und Kiefern. Nur in denen kann der Vogel  seine Höhle  zimmern. Mittlerweile achten viele Förster darauf, dass alte Bäume mit Spechthöhlen nicht gefällt werden. Dafür werden diese Bäume dann markiert.

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