Absichtliche FehlerWarum Google Maps Straßen zeigt, die es gar nicht gibt

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IMAGO nicht nochmal benutzen Google Maps

Den Kartendienst von Google nutzen eine Milliarde Menschen. 

Köln – Auf Google verlassen wir uns in unserem Alltag fast blind. Die Suchmaschine findet die Antworten auf alle erdenklichen Fragen. Und egal wo wir hin müssen, Google Maps zeigt uns wo es lang geht. Den Kartendienst des US-Unternehmens gibt es schon seit 2005 und er wurde allein 2018 von mehr als einer Milliarde Menschen aktiv genutzt.

Dass sich in den Karten von Google Maps Fehler eingeschlichen haben, kann man sich da kaum vorstellen. Genau das ist aber tatsächlich der Fall. Auf Google Maps gibt es Straßen, die gibt es gar nicht. Und das Ganze ist noch nicht einmal ein Zufall. Wie das sein kann, erklären wir hier.

Verfahren kann man sich trotzdem nicht

Google Maps baut tatsächlich absichtlich Straßen in seine Karten ein, die es in echt gar nicht gibt. Was absurd klingt, hat einen völlig plausiblen Grund. Diese erfundenen Straßen, die offiziell auch „Trap Streets“ (auf deutsch etwa „Fallen-Straßen“) genannt werden, dienen dem Konzern als eine Art Wasserzeichen. Sollte ein anderer Kartendienst die Karten von Google einfach kopieren, könnte durch die „Trap Streets“ der Betrug ganz einfach nachgewiesen werden. 

Die Gefahr, sich beim Benutzen von Google Maps zu verfahren, weil das System auf Straßen führt, die es gar nicht gibt, besteht aber nicht. Die ausgedachten Straßen sind meist Sackgassen, Feldwege oder Fußwege in abgelegen Gebieten.

Kopierschutz für Karten ist nicht neu

Dabei erlaubt sich Google auch mal einen Spaß. In Freiburg führten plötzlich der nicht reale „Lümmelweg“ und der ebenfalls ausgedachte „Phalluspfad“ in die echte Möslestraße. Mittlerweile wurden die beiden Straßen mit den schlüpfrigen Namen aber schon wieder gelöscht, berichtet das Technikportal Chip.de.

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Einen Kopierschutz in Karten einzubauen, ist übrigens nicht neu. Neben anderen Online-Kartenlieferanten, ist es auch bei analogen Kartenherstellern üblich, einige „Trap Streets“ abzubilden, um das geistige Eigentum zu schützen. Ganz ähnlich gehen sogar Herausgeber von Telefon- und Adressbüchern vor. Als Plagiatsfallen setzen sie erfundene Namen und Adressen ein. (kec) 

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