Football-Bundesligist plant KaderAaron Jackson bleibt den Cologne Crocodiles treu

Aaron Jackson (l.)
Copyright: Christoph Seher
Köln – In gut drei Monaten startet die German Football League (GFL) in die neue Spielzeit. Nachdem die Cologne Crocodiles im Vorjahr die Playoffs knapp verpasst haben, stellt der Verein zurzeit die Weichen für eine erfolgreichere Saison und verstärkt sich personell. Zum 40-jährigen Bestehen und 20 Jahre nach dem letzten – und bisher einzigen – Titelgewinn wollen sich die Kölner wieder den Spitzenteams der Liga nähern.
Auftakt gegen den Meister
Gleich zum Saisonauftakt am Wochenende 25. und 26. April bietet sich den Crocodiles beim Deutschen Meister Braunschweig Lions die Gelegenheit, eine der Top-Mannschaften der Liga herauszufordern. „Es gibt sicher einfachere Auftaktgegner, aber wir haben auch in der letzten Saison das erste Spiel gegen die Lions bestritten und lange Zeit ganz gut ausgesehen“, ist Kölns Headcoach Patrick Köpper zuversichtlich, dem Rekordmeister in der frühen Phase vielleicht Paroli bieten zu können.

Aaron Jackson
Copyright: Christoph Seher
Neuer Spielmacher im Anflug
Um mit den besten Teams mitzuhalten, wird das Team auf einigen Positionen verstärkt. Auf die beiden US-Amerikaner Aaron „AJ“ Jackson und Emory Polley können die Crocodiles auch in der neuen GFL-Saison bauen. Passempfänger Jackson, den einige Konkurrenten liebend gern aus Köln weggelotst hätten, unterschrieb zu Jahresbeginn einen neuen Kontrakt und legte seine Nordamerika-Ambitionen vorerst zu den Akten. In lediglich fünf Partien bewies Jackson im vergangenen Jahr seine Extra-Klasse und fing 33 Pässe für 633 Yards und acht Touchdowns.
Augenmerk aufs Passpiel
„Aaron ist ein sehr familiärer Mensch und hat einen guten Draht zu unserem Offense-Coordinator David Odenthal. »AJ« hat aus einigen Angeboten aussuchen können, aber er fühlt sich in Köln einfach wohl und er will auch deshalb weiter für uns spielen“, erklärt Köpper. Auch die Verpflichtung des neuen Receiver-Coaches und ehemaligen NFL-Europe-Profis Christian Liess spricht dafür, dass die Crocodiles mehr Augenmerk auf das Passspiel legen. Auf der Runningback-Position setzen die Kölner nicht auf US-Profis, sondern auf Eigengewächse und europäische Akteure, allen voran Dean Tanwani und Carmelo Insalaco.
Jarred Evans in die Schweiz
Welcher Spielmacher den schnellen und fangsicheren Jackson und die anderen Receiver zukünftig mit Pässen bedienen wird, steht indes noch nicht fest. Zumindest wird es keiner der US-Spieler sein, die im Vorjahr ihre Visitenkarte abgaben. Auf der wegen vieler Verletzungen immer wieder neu besetzten Schlüsselposition konnte keiner der Spielgestalter aus dem Mutterland des Sports restlos überzeugen. Jarred Evans, zuletzt mit Licht und Schatten in der Schaltzentrale des Angriffs, zieht es in die Schweizer Liga zu den Bern Grizzlies. Offenbar stehen die Kölner nun kurz vor der Unterschrift eines renommierten Quarterbacks der Extraklasse.
Emory Polley empfiehlt sich
Der 2019 als Cornerback, Punt- und Kick-Returner eingesetzte Emory Polley steigerte sich nach mäßigem Beginn und konnte sich durch gute Leistungen in der zweiten Saisonhälfte für eine Vertragsverlängerung empfehlen. Mit gutem Stellungsspiel kompensierte Polley oftmals die fehlende Körpergröße gegen großgewachsene Receiver und brachte es auf zwölf abgewehrte und zwei abgefangene Pässe. „Emory hatte nach zwei Jahren in der japanischen Liga ein Jahr Pause eingelegt und etwas Rost angesetzt. Aber er hat sich von Spiel zu Spiel gesteigert und war ein wertvoller Akteur – auf und neben dem Platz. Er ist beim Training immer der Erste der kommt und der Letzte der geht. Es gibt vielleicht spektakulärere Spieler auf der Position, aber wir wissen, was wir an ihm haben“, betont Köpper.
Zwei Tests vor dem Start
Alle US-Importe stoßen erst Mitte März zum Team, das momentan neben dem individuellen Krafttraining zweimal in der Woche trainiert und in den kommenden Wochen noch einige Mini-Camps in Köln absolviert. Zwei Testspiele soll es vor dem Ligastart geben, darunter am 18. oder 19. April ein Härtetest gegen letztjährigen Playoff-Halbfinalisten Frankfurt Universe.