Klagen aus Schulen und PilgerheimWo der Busverkehr in Leichlingen nicht rund läuft

Bewohner und Besucher des Pilgerheims Weltersbach haben werktags mit der Linie 278 schlechte Anschlüsse nach Witzhelden.
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Leichlingen – Seit der Fahrplan-Umstellung Mitte Dezember sind Leichlingen und Witzhelden mit Bussen enger verbunden, muss man am Busbahnhof am Stadtpark nicht mehr umsteigen, sind zwei neue Linien 258 und 278 gegründet worden, fahren tagsüber endlich mehr Busse im Halbstunden-Takt über die L 294 und L 359 durch die Außenortschaften ins Höhendorf, gibt es durchgängige Verbindungen bis zum Raiffeisenplatz in Hilgen und bessere Anschlüsse am DB-Bahnhof und in die Nachbarorte.
Eltern-Taxi-Verkehr
Aber optimal läuft der öffentliche Personennahverkehr trotz der lange geforderten und allseits begrüßten Verbesserungen immer noch nicht. Viele Eltern klagen seit der Umstellung über ungünstige Schulbus-Verbindungen und sehen sich gezwungen, ihre Kinder im Auto zu transportieren. Aus dem Stadtrat drängt vor allem die SPD-Fraktion, die auch eine Online-Befragung dazu durchgeführt hat, auf weitere Nachjustierungen der Fahrpläne. Rathaus, Kreisverwaltung und Verkehrsverbund liegen etliche Anfragen und Anträge zum Netz vor, die geklärt werden sollen.

Ungünstige Verbindungen bei den Schulbussen Am Hammer beklagen Eltern. Autotransporte nehmen deswegen wieder zu, meint die SPD.
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Die Sozialdemokraten berichten von zahlreichen Beschwerden, die hinsichtlich des Schülerverkehrs an sie herangetragen worden seien, für den grundsätzlich die Stadt Leichlingen zuständig sei. So will die Fraktion wissen, ob Schulbusse wie die Linie 12 das Schulzentrum Am Hammer anfahren oder warum das nicht geschieht. Angeblich stehe für den frühen Unterrichtsbeginn zur sogenannten „0. Stunde“ kein Schülerverkehr zur Verfügung und werde die Haltestelle „Kleine Heide“ hinter Witzhelden nicht mehr angebunden. Weitere Klagen betreffen unangekündigte Ausfälle der Schulbusse für Unterbüscherhof.
Aber auch der von der Wupsi betriebene reguläre Linienverkehr werde von Schülerinnen und Schülern in erheblichem Umfang für Fahrten zum und vom Unterricht genutzt. Dafür sei der Rheinisch-Bergische Kreis als Verkehrsträger zuständig. Hier fahre die Linie 255 das Leichlinger Schulzentrum so unzureichend an, dass für die Kinder und Jugendlichen vor Schulbeginn eine halbe Stunde Wartezeit entstehe. Familien beschwerten sich außerdem darüber, dass es für Grundschulkinder aus Richtung Balken und Oskar-Erbslöh-Straße rechtzeitig zum Unterrichtsbeginn gar keine passenden Fahrten mehr gebe und Schülern, die in Opladen zur Schule gehen, mit der Linie 255 bis zu 30 Minuten Wartezeit auf dem Schulhof entsteht.
Klagen aus dem Seniorendorf
Das Pilgerheim Weltersbach wird von der neuen Linie 278 auf der Strecke zwischen Leichlingen und Hilgen mit Zusatzfahrten bedient. „Nach Witzhelden geht es aber nur noch an den Wochenenden“, kritisieren Wolfgang Legrand und Ratsfrau Yvonne Göckemeyer in einem Schreiben an den Landrat. Vor dem Fahrplanwechsel habe es mehrmals täglich an allen Wochentagen Halte im Seniorendorf gegeben. Die Fahrten nach Witzhelden seien für die Bewohner wichtig, um etwa Arztbesuche, Einkäufe und Apothekenbesuche erledigen zu können, aber auch für Angehörige und Bekannte ohne Auto. „Es kann doch nicht im Sinne des Gemeinwohls sein, ältere Menschen aus dem öffentlichen Leben so auszuklammern“, fordert die SPD-Fraktion den Kreis auf, das Pilgerheim auch werktags so bald wie möglich wieder besser an den Busverkehr anzubinden.
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Mit der Linie 252 fahren laut SPD mehr als 70 Schüler aus Witzhelden zu weiterführenden Schulen in Solingen. Die Busse sollen zwischen 7 und 9 Uhr und zum Schulende von 13.30 bis 16.30 im 30-Minuten-Takt fahren, haben die Fraktionsmitglieder Wolfgang Legrand und Manfred Aust beim Kreis beantragt. Wegen des bisher einstündigen Takts müssten sie bis zu 40 Minuten an der Schule warten. Mehr als 20 Prozent der Teilnehmer an der Online-Umfrage hätten das bemängelt. Für Berufstätige sollte die werktägliche Betriebszeit der Linie 252 bis nach 22 Uhr verlängert werden.
Antworten auf die Verkehrsprobleme sollen in den kommenden Sitzungen der beiden Ausschüsse für Bildung und Mobilität besprochen werden.